Zum Ende des Jahres verzeichnet die Initiative Tierwohl (ITW) eine zunehmende Zahl von Austritten unter den Schweinemästern. Nach Angaben der ITW gegenüber top agrar planen etwa 400 Betriebe, ihre Mitgliedschaft zu beenden. Dies entspricht einem Rückgang von rund 4 % des Gesamtbestands an Mastschweinen, der sich auf etwa 26 Millionen Tiere jährlich belaufen wird. Diese Zahl der Kündigungen ist jedoch geringer als die in den Marktprognosen zuvor geschätzten Werte, die von einem potenziellen Austritt von 10 bis 50 % der Betriebe ausgingen.
„Durch die Selbstverpflichtung des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) zur Sortimentsumstellung bleibt die Nachfrage stabil, was für die verbleibenden rund 7.300 Schweinemäster, die weiterhin teilnehmen, von Vorteil ist“, führt ITW-Sprecher Dr. Patrick Klein aus. Er sieht sogar die Möglichkeit, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen könnte.
Ein weiteres Thema ist die sogenannte „ITW-Pause“, die im ersten Halbjahr 2025 geplant ist. Sie soll den Betrieben, die Umbauten planen, mehr Zeit zur Umsetzung der neuen Anforderungen der nächsten ITW-Phase einräumen. Konkrete Details hierzu stehen laut Klein noch aus und werden in den kommenden Tagen erwartet.
Für Betriebe, die ihre Mitgliedschaft beenden möchten, ist es wichtig, die Termine für die Umsetzung der neuen Kriterien der ITW 2025 zu beachten. Diese gelten für alle Tiere, die ab dem 1. Januar 2025 in die Ställe kommen. Betriebe, die die neuen Standards nicht umsetzen möchten, müssen sich vor dem Einstallen neuer Tiere im Jahr 2025 aus der Initiative abmelden.
Schweinemastbetriebe, die die ITW verlassen, können sich jedoch jederzeit erneut anmelden. Eine erneute Teilnahme erfordert allerdings eine frische Programmauditierung.