In der Ferkelproduktion stellen die Leertage pro Sau und Jahr einen entscheidenden wirtschaftlichen Faktor dar. Diese Zeitspanne, während der die Sauen nicht trächtig sind, verursacht den Betrieben signifikante Kosten, lässt sich jedoch durch gezielte Maßnahmen reduzieren. Die Dauer der Leertage variiert stark unter den Betrieben und beeinflusst deren finanzielle Ergebnisse erheblich. Zu den Leertagen zählen verschiedene Phasen: die Tage, an denen die Sau brünstig ist, die Tage des Umrauschs sowie die Zeit zwischen dem Absetzen der Ferkel und dem Ausstallen der Sauen durch Verkauf oder Verlust. Ein Tag ohne Trächtigkeit kostet den Betrieb etwa 3,40 Euro. Leertage hängen nicht unmittelbar mit genetischen Fortschritten zusammen, sondern dienen vor allem der Betriebsführung, um die Effizienz der Produktion zu beurteilen.
Eine Verringerung dieser Leertage führt zu einer gesteigerten Wurfanzahl und damit zu mehr verkauften Ferkeln pro Jahr und Sau. Betrachtungen der letzten fünf Jahre zeigen, dass Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern im Schnitt fünf Leertage weniger verzeichnen als der Branchenschnitt. Bei einem Bestand von 800 Sauen entspricht dies einem jährlichen wirtschaftlichen Mehrwert von 13.600 Euro. Demnach zahlt sich eine Minimierung der Leertage aus. Ein zentraler Punkt zur Reduktion dieser Tage ist das sorgfältige Erfassen und Analysieren der Leistungsdaten jeder Sau. Diese Daten sind unverzichtbar, um die Gründe für überdurchschnittlich viele Leertage zu identifizieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Management der Besamung. Zu hohe Umrausch- und Trächtigkeitsraten bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Erfolgreiche Betriebe erreichen stabile Abferkelraten von mindestens 85 Prozent und folgen strengen Selektionskriterien. Die Planung und Selektion junger Sauen sollte weitsichtig erfolgen, um die Leertage effektiv zu minimieren. Ebenfalls lassen sich Leertage vermeiden, indem nicht mehr benötigte Sauen unmittelbar nach dem Absetzen ihrer Ferkel verkauft werden, anstatt sie aufzustallen.