In Westfalen-Lippe wächst die Besorgnis unter den Tierhaltern aufgrund der sich ausweitenden Afrikanischen Schweinepest (ASP). Trotz umfassender Biosicherheitsmaßnahmen auf den Höfen und etablierten Konzepten zur Seuchenbekämpfung auf Landes- und Kreisebene, mangelt es an Sicherheit bezüglich der Vermarktung von Schweinefleisch aus den betroffenen Restriktionszonen.
Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), äußerte sich kritisch über die stagnierende Vermarktungssituation, die sich seit dem ersten Seuchenausbruch im Emsland 2022 und dem jüngsten Fall in Hessen nicht verbessert hat. Gesunde Schweine aus den Restriktionszonen finden keine Abnehmer, weil der Lebensmitteleinzelhandel keine praktikablen Lösungen anbietet.
Beringmeier betont, dass das Fleisch aus diesen Zonen aufgrund der strengen Kontrollen und Tests als das sicherste im Handel gilt. Die rigorosen Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung, Biosicherheitskontrollen und Laboruntersuchungen auf den Höfen sorgen dafür, dass kontaminiertes Fleisch nicht in die Lebensmittelkette gelangt.
Die Politik wird aufgerufen, sich verstärkt für die Belange der Tierhalter einzusetzen, insbesondere da ein Ausbruch der ASP für die betroffenen Betriebe existenzbedrohend sein kann. Der WLV hat zusammen mit dem Rheinischen Landwirtschaftsverband an NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen appelliert, dieses Thema auf der nächsten Agrarministerkonferenz zu behandeln, um eine gemeinsame Lösungsfindung zu fördern.