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Russland stoppt Einfuhr von Schweinegelatine aus EU-Ländern

hat ein Importverbot für Schweinegelatine aus Italien, , Belgien und Deutschland erlassen. Die Entscheidung, die von der russischen Veterinäraufsichtsbehörde Rosselhoznadzor getroffen wurde, beruht auf der zunehmenden Sorge um die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest () innerhalb der Europäischen Union.

Die Bedeutung von Schweinegelatine erstreckt sich auch auf medizinische Anwendungen, insbesondere in der Herstellung von Kapseln. Das temporäre Verbot betrifft daher sowohl - als auch Pharmaindustrien und könnte bedeutende Auswirkungen auf die Verfügbarkeit bestimmter Produkte haben. Derzeit ist unklar, wann dieses Verbot möglicherweise wieder aufgehoben wird.

In Russland selbst ist der Bedarf an Schweinegelatine nicht unerheblich. Laut Miratorg, einem der größten Schweinefleischproduzenten des Landes, verbraucht der russische Markt jährlich fast 12.000 Tonnen dieser Gelatine. Angesichts dieser hohen Nachfrage hat die Eröffnung einer eigenen Gelatinefabrik in der Region Kursk, die eine von 44 Millionen Euro darstellt, strategische Bedeutung. Ab 2025 soll diese Fabrik jährlich 6.000 Tonnen Gelatine produzieren und damit die Hälfte des russischen Bedarfs decken.

Die letzten 15 Jahre haben in Russland einen Anstieg der Gelatinenachfrage um 150 Prozent erlebt, vorwiegend getrieben durch Importe. Allerdings hat sich die Situation aufgrund von geopolitischen Spannungen verschärft: Sowohl die inländische Produktion von Gelatine als auch die Importe haben signifikant nachgelassen. Die inländische Produktion fiel im Zeitraum von 2018 bis 2022 um 36 Prozent auf 16.000 Tonnen.

Zusätzlich zu den direkten Auswirkungen auf Lebensmittel und Medikamente könnte das Verbot auch die Verfügbarkeit von Futtermittelzusatzstoffen beeinträchtigen. Russische Produzenten von Futtermittelzusätzen äußern Bedenken, dass das Verbot die Lieferung von wichtigen Vitaminen wie A und D3, die ebenfalls aus Schweinegelatine gewonnen werden, stören könnte. Frühere Importbeschränkungen hatten bereits temporäre Engpässe in der Versorgung zur Folge.