Das Hepatitis E-Virus (HEV) ist ein Zoonoseerreger, der sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen vorkommt. Besonders der Genotyp 3 des Virus kann auf Menschen übertragen werden. Eine Untersuchung von 1.000 Schweinen aus 72 Mastbetrieben in Österreich ergab, dass 75 % der Tiere Antikörper gegen HEV aufwiesen.
Übertragung und Risiken für Menschen
Beim Menschen verläuft eine HEV-Infektion häufig symptomlos. Allerdings kann sie bei immungeschwächten Personen, Schwangeren und Menschen mit Leberschäden zu schweren Komplikationen führen. Die Übertragung vom Schwein auf den Menschen erfolgt meist durch den Verzehr von rohem oder unzureichend gegartem Schweinefleisch oder Lebergerichten. Auch eine Übertragung durch Hautkontakt ist möglich. Besonders gefährdet sind Tierärzte und Landwirte, die regelmäßig mit Schweinen in Kontakt kommen. In einer Gruppe von Tierärzten wurden bei 34 % der Personen HEV-Antikörper im Blut festgestellt, wie Prof. Friedrich Schmoll von der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf einer Tierärztetagung in Hannover berichtete.
Schutzmaßnahmen für gefährdete Personen
Personen, die mit Schweinen arbeiten, sollten sich entsprechend schützen. Wichtige Maßnahmen sind:
- Tragen von Einmalhandschuhen
- Regelmäßiges Waschen und Desinfizieren der Hände
Prof. Schmoll betonte, dass keine alkoholbasierten Desinfektionsmittel verwendet werden sollten, da Alkohol nur die Hülle des Virus zerstört, das Virus selbst jedoch aktiv bleibt. Daher sind alternative Desinfektionsmethoden erforderlich.
Diese Vorsichtsmaßnahmen sind besonders wichtig, um das Risiko einer HEV-Infektion zu minimieren. Insbesondere für Personen, die in engem Kontakt mit Schweinen stehen, ist der Schutz vor dem Hepatitis E-Virus von großer Bedeutung.