Die Schwankungen der Schlachtschweinepreise dürften sich im nächsten Jahr abschwächen. Themen wie der Umbau zu höheren Haltungsformen und langfristige Lieferverträge stehen weiterhin im Vordergrund. Im Vergleich zu den über 20 Preisänderungen im Jahr 2023 waren es dieses Jahr lediglich sieben. Dr. Frank Greshake prognostiziert für 2025 erneut längere Perioden mit gleichbleibenden Preisen. Der frühere Leiter des Rheinischen Erzeugerrings für Mastschweine (REMS) appellierte während der Herbstversammlung an die Mitglieder, sich intensiver mit dem Ausbau zu höheren Haltungsstufen auseinanderzusetzen. Die Haltungsform HF 3 biete dabei gute Möglichkeiten. Fleischproduzenten wie Westfleisch und Tönnies suchen zunehmend nach Schweinefleisch aus qualitativ besserer Haltung, da der Lebensmitteleinzelhandel sich mehr und mehr darauf einstellt. Langzeitverträge, die derzeit bis zu fünf Jahre laufen, bieten Landwirten zwar Planungssicherheit, sind jedoch häufig unzureichend, um notwendige Investitionen abzusichern. Die Zuverlässigkeit dieser Rahmenbedingungen ist stark von politischen Entscheidungen abhängig.
Das Staatliche Tierhaltungskennzeichnungsgesetz spielt auch zukünftig eine wichtige Rolle in der Schweinemast. Aktuell sind etwa ein Viertel der Betriebe in Nordrhein-Westfalen registriert. Ab dem 1. Juli 2025 werden die Anforderungen der Initiative Tierwohl (ITW) denen der Stufe 2 des Kennzeichnungsgesetzes entsprechen. Trotz des Rückzugs von rund 500 Betrieben aus der ITW ist die Zahl der teilnehmenden Betriebe höher als erwartet, wobei Greshake einen weiteren Rückgang vorhersieht, was zukünftig die Produktion von etwa 1,5 Millionen ITW-Schweinen verringern könnte.
Zum Jahresende hin kommt es regelmäßig zu einem Schlachtstau. Ab dem 19./20. Dezember drosseln Betriebe wie Tönnies und Westfleisch die Schlachtungen, da in der darauffolgenden Woche die Nachfrage nach Fleisch sinkt. In der 51. und der ersten Kalenderwoche des neuen Jahres wird eine Halbierung der Schlachtungen erwartet. Der Schlachthof Manten stellt zudem seine Betäubungsmethode von CO2 auf Elektrobetäubung um. Ab dem 29. Dezember 2024 sollen alle Tiere mittels dieser Methode geschlachtet werden. Die Funktionsfähigkeit der Anlage nach dem Umbau bestimmt die Anzahl der geschlachteten Schweine während der Feiertage. Wartungs- und Reparaturarbeiten sind meist nur an schlachtfreien Sonntagen möglich, was die Verfügbarkeit von Fachkräften erschwert, so Greshake.