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Stroheinsatz im Schweinestall fördert das Tierwohl, birgt aber Risiken

Lange Zeit wurde der Einsatz von Stroh in Schweineställen von vielen Landwirten und Beratern als zu aufwendig, kostspielig und riskant abgelehnt. Heute jedoch erkennen immer mehr Betriebe Stroh als ein wichtiges Element zur Verbesserung des Tierwohls an. Es dient den Tieren sowohl als Beschäftigungsmaterial als auch als Einstreu und wird zunehmend auch vom Lebensmitteleinzelhandel bei der von sogenannten Strohschweinen geschätzt.

Der Nutzen von Stroh für die Schweine steht außer Frage, doch sind damit auch Herausforderungen verbunden. Beispielsweise kann Stroh, wenn es nicht sorgfältig verwendet wird, die Gülletechnik beeinträchtigen. Landwirte sollten darauf achten, Stroh nicht direkt auf Liegeflächen auszubringen, sondern spezielle Raufen einzusetzen, um die Attraktivität des Strohs zu erhöhen und dessen Verlust zu minimieren. Um die Funktion der Gülleanlage nicht zu beeinträchtigen, ist die Installation von Barrieren am Ende der Liegeflächen empfehlenswert. Bei der Nutzung als Einstreu ist besonders auf ein gutes Stallklima zu achten, um die Bildung von Schadgasen zu vermeiden. Es ist wichtig, dass die Tiere einen sauberen Liegebereich vorfinden und dort ihre Notdurft verrichten können, wo schnell entmistet wird.

Neben den technischen müssen auch gesundheitliche Aspekte berücksichtigt werden. Stroh kann, abhängig von und , stark stauben und die Atemwege der Tiere reizen, was zu Erkrankungen führen kann. Ebenfalls problematisch ist die Belastung des Strohs mit Schadstoffen wie Bakterien, Viren, Hefen und insbesondere Schimmelpilzen samt ihren Toxinen. Muffiges, staubiges, graues oder feuchtes Stroh ist qualitativ minderwertig und stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Feuchtes oder schlecht gelagertes Stroh kann Mykotoxine wie Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEA) enthalten, die erhebliche gesundheitliche Probleme wie Durchfall, Darmläsionen, ein geschwächtes Immunsystem und verringerte Fruchtbarkeit verursachen können.

Der Einsatz von Stroh kann zudem die Arbeitslast in der Schweinehaltung erhöhen, was in Zeiten von Fachkräftemangel besonders ins Gewicht fällt. Auch wenn es Automatisierungslösungen gibt, sind diese mit zusätzlichen Kosten verbunden. Die Beschaffung und Lagerung von hochwertigem Stroh kann ebenfalls kostspielig sein. Es ist daher essenziell, die Produkte so zu vermarkten, dass die langfristig gedeckt werden können.

Für die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Stroh sind bestimmte Voraussetzungen nötig, wie die Auswahl geeigneter Strohsorten, die Beachtung der , eine angemessene Reifung vor der Ernte sowie eine ausreichende Trocknung und sachgerechte Lagerung. Werden diese Aspekte berücksichtigt, kann Stroh im Schweinestall erfolgreich zu einer Verbesserung des Tierwohls beitragen.