Am Ufer des Rheins nahe Eltville im Rheingau-Taunus-Kreis wurde ein toter Frischling entdeckt, der möglicherweise mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert war. Eine finale Bestätigung durch das Friedrich-Loeffler-Institut steht noch aus, somit wird der Fall derzeit als Verdachtsfall behandelt.
Ein Jäger fand den Frischling zwischen den Stadtteilen Erbach und Hattenheim und übergab ihn zur Untersuchung an das Veterinäramt des Kreises. Im Hessischen Landeslabor durchgeführte Tests wiesen aufgrund hoher Entzündungswerte auf eine Infektion mit dem ASP-Virus hin. Eine Probe des Fundes wurde zur weiteren Analyse an das Friedrich-Loeffler-Institut gesendet.
Seit der Meldung des Verdachtsfalls werden umfangreiche Maßnahmen zur Eindämmung einer möglichen Ausbreitung des Virus ergriffen. So wurden die umliegenden Weinberge noch am Abend des Fundtages mit Drohnen abgesucht. Ab heute Morgen unterstützen speziell ausgebildete Kadaversuchhunde die Suche entlang des Rheins, insbesondere im Bereich um das Kloster Eberbach, einem Gebiet mit häufigem Wildwechsel.
Bislang wurden keine weiteren infizierten Tiere gefunden. Das hessische Landwirtschaftsministerium koordiniert die Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit lokalen Jägern, Winzern und den Behörden des Rheingau-Taunus-Kreises. Zusätzlich wurden mobile taktische Elektrozäune errichtet, um die Ausbreitung des Virus in die Weinanbaugebiete zu verhindern.
Es ist derzeit noch ungewiss, ob eine Erweiterung der bereits bestehenden Sperrzone II notwendig wird, in der besondere Beschränkungen für die Jagd und Tierhaltung gelten. Hierzu wird das Ministerium weiterhin in engem Austausch mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie den europäischen Behörden stehen.