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„Bauernsterben“ von Bartholomäus Grill: Ein Weckruf für die Landwirtschaft

Der Journalist Bartholomäus Grill wirft in seinem Buch „Bauernsterben“ einen eindringlichen Blick auf die alarmierende Entwicklung, dass täglich 1000 Bauernhöfe in der EU aufgeben. Für die betroffenen und ihre Familien bedeutet dies nicht nur einen Arbeitsplatzverlust, sondern das Ende eines Lebensstils, der über Jahrzehnte hinweg im Einklang mit der Natur stand und ihnen Erfüllung bot.

Grill, der selbst auf einem Bauernhof aufwuchs, schildert in seinem Buch die dramatischen Veränderungen in der Landwirtschaft sowohl in Deutschland als auch weltweit. Er beschreibt den Strukturwandel als ein Dilemma zwischen „Wachse oder Weiche“. Die zunehmende Abhängigkeit von Kunstdünger, Pflanzenschutzmitteln und immer größeren Betrieben hat nicht nur viele in die Knie gezwungen, sondern auch der Umwelt und der Gesellschaft geschadet.

Mit akribischer Genauigkeit analysiert Grill die Ursachen für das Bauernsterben. Eine der Hauptursachen sieht er in der fehlgeleiteten Subventionspolitik der EU, bei der die Gelder oft nicht den Landwirten zugutekommen, sondern anderen Empfängern. Er beleuchtet zudem die internationalen Auswirkungen dieses Strukturwandels und zeigt, wie Bauern in Ländern wie Sambia oder den Philippinen ebenfalls zu den Verlierern dieser Entwicklung gehören.

Das Buch ist geprägt von deutlicher Kritik an Politik, Industrie und den Verbrauchern. Grill betrachtet die Landwirte als Opfer eines Systems, das sie zunehmend unter Druck setzt. Trotz der Kritik bietet „Bauernsterben“ auch Lösungsansätze für eine dringend notwendige Agrarwende. Zu diesen gehören höhere Erzeugerpreise, gerechte Entlohnung und die Abschaffung von Subventionen für große Agrarindustrien. Besonders die Vorschläge zur flächenbezogenen Tierhaltung dürften kontrovers diskutiert werden.

Bartholomäus Grills Werk ist ein bedeutender Beitrag zur Diskussion über die Zukunft der Landwirtschaft. Es regt zum Nachdenken an und zeigt Wege auf, wie das Bauernsterben gestoppt und eine nachhaltigere Agrarwirtschaft erreicht werden kann.

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