Ein Instagram-Post des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir, in dem er seinen Balkon mit Bambus bepflanzt, hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. Unter dem Titel „botanische Kehrwoche“ zeigt sich Özdemir beim Bepflanzen seines Balkons, den er laut eigener Aussage in ein „Buffet für Bienen und andere nützliche Insekten“ verwandeln möchte. Doch die Wahl der Pflanzen – in diesem Fall Bambus – stößt auf wenig Gegenliebe und hat eine Welle kritischer Kommentare ausgelöst.
Der Kritikpunkt: Bambus produziert weder Pollen noch Nektar und ist somit für die Bienen nutzlos. Zudem handelt es sich bei Bambus nicht um eine heimische Pflanzenart. Diese Tatsache wurde in den sozialen Medien schnell zum Thema, und zahlreiche Nutzer hinterließen spöttische Kommentare und Ratschläge unter Özdemirs Post.
Selbst der Naturschutzbund (Nabu) meldete sich mit einem ironischen Kommentar: „Eine interessante Pflanzenauswahl…. für Pandas.“ Der Nabu bot sogar an, dem Minister Botanik-Tipps zu geben und sein Gartenteam für einen Hausbesuch zu schicken.
Trotz der Kritik erhält Özdemir auch Unterstützung. Einige Nutzer weisen darauf hin, dass es schwierig sei, es der Instagram-Community recht zu machen. Man solle dem Minister zugestehen, dass er gerne auf seinem Balkon gärtnere, auch wenn bei der Auswahl der Pflanzen noch „Luft nach oben“ sei.
Unklar bleibt, wie der restliche Teil von Özdemirs Balkon aussieht und ob dort bereits bienenfreundliche Pflanzen zu finden sind. Als Alternativen zu Bambus wären beispielsweise Zwergfelsenbirne, Himbeeren, Rosmarinweide, Ringelblumen, Vergissmeinnicht, Primel, Kapuzinerkresse, Basilikum, Oregano, Minze, Schnittlauch, Salbei, Lavendel oder Fetthenne geeignet. Diese bieten nicht nur Nahrung für Insekten, sondern können auch den Balkon optisch aufwerten.
Die Diskussion um Özdemirs Balkonbepflanzung verdeutlicht einmal mehr die Bedeutung von bewusster Pflanzenauswahl für die Förderung der Artenvielfalt und des Insektenschutzes, selbst im urbanen Raum.