Nach langen Verhandlungen wurde das neue Herkunftskennzeichen für Deutschland eingeführt. Andreas Beckhove von top agrar ist überzeugt, dass das Resultat vielversprechend ist. Doch die tatsächliche Bewährungsprobe steht noch bevor. Das neue D-Siegel bringt Klarheit in die Herkunftskennzeichnung: Damit ein Produkt das Siegel tragen darf, müssen alle Produktionsschritte – von der Geburt oder dem Anbau bis hin zur Verpackung – in Deutschland erfolgen. Nur so kann dem Verbraucher die gewünschte Transparenz garantiert werden.
Auch die Unternehmen reagieren positiv auf die Einführung. Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft berichtet, dass sich bereits über 150 Lebensmittelhersteller registriert haben, um sich mit dem D-Siegel klar von Importwaren abzugrenzen. Auch der Einzelhandel hat angekündigt, die bisherigen und oft uneinheitlichen Deutschland-Symbole durch das neue, klare D-Siegel zu ersetzen.
Viele Akteure in der Branche stehen hinter dem neuen Siegel. Entscheidend wird jedoch sein, ob das Zeichen in breitem Umfang auf Produkten im Einzelhandel auftaucht. Nur dann kann es wirklich dazu beitragen, die Warenströme nachhaltig zu beeinflussen und den Standort Deutschland zu stärken. Hier wird sich zeigen, ob die Handelsketten es ernst meinen. Denn im Gegensatz zur Tierhaltung gibt es bei der Herkunft von Produkten bisher keine verbindlichen Ziele seitens der großen Händler.
Das D-Siegel darf nicht zur Ausrede werden, die nur genutzt wird, wenn ausreichend deutsche Ware verfügbar ist. Gleichzeitig müssen die Teilnahmebedingungen für das Siegel verständlich und klar definiert bleiben. Nicht jedes Produkt, das zahlreiche Zutaten enthält, sollte zwingend das Logo tragen – hier gilt der Grundsatz: Klarheit vor Detailreichtum.
Das Ziel ist, die Verbraucher davon zu überzeugen, dass sie mit dem Kauf von Produkten mit D-Siegel deutsche Landwirte unterstützen. Ganz im Sinne von „Made in Germany“.