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Deutsche haben Vorbehalte gegen moderne Lebensmitteltechnologien

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des - und Tiernahrungsherstellers Heristo offenbart die Zurückhaltung der deutschen Bevölkerung gegenüber innovativen Lebensmitteltechnologien, darunter Insektenprotein und Laborfleisch. Die Online-Erhebung, die von Kantar im Juli und August 2024 unter 1.015 Personen durchgeführt wurde, zeigt laut einer Zusammenfassung im Magazin Lebensmittelpraxis signifikante generationelle Unterschiede in der Akzeptanz dieser Technologien.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass insbesondere junge Menschen neuen Technologien aufgeschlossener gegenüberstehen, allerdings äußern auch sie Bedenken gegenüber Fleischalternativen aus Insekten. Ein Drittel der Teilnehmer zwischen 16 und 43 Jahren hat noch kein Fleischersatzprodukt gefunden, das sie überzeugt. Der Umweltaspekt ist dabei für viele nicht ausschlaggebend; weniger als die Hälfte der Jüngeren und nur ein Fünftel der Älteren sehen ihn als relevanten Faktor für ihre Entscheidung.

Gesundheitliche Bedenken stehen bei der Bewertung neuer Lebensmitteltechnologien im Vordergrund. Tilman Grune, ein Ernährungswissenschaftler, betont: „Die Bereitschaft, einen höheren Preis für gesunde Lebensmittel zu bezahlen, ist wesentlich höher als für Nachhaltigkeit, Tierwohl und ökologischen Fußabdruck“. Die zeigt weiterhin, dass mit steigendem Alter die Bereitschaft sinkt, mehr für Tierwohl, Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Verpackungen zu zahlen.

Es gibt auch geschlechtsspezifische Unterschiede in den Präferenzen. Männer schätzen vor allem den praktischen Nutzen von Fertiggerichten, wie deren Haltbarkeit und schnelle Zubereitungszeit. Frauen legen dagegen mehr Wert auf Frische, Natürlichkeit und den Verzicht auf Konservierungsstoffe. Vorbehalte gegenüber Fertiggerichten sind besonders bei der älteren Generation ausgeprägt.

Interessant ist, dass mehr als ein Drittel der jüngeren Befragten bereit wäre, gentechnisch veränderte Lebensmittel zu akzeptieren, falls dies die einzige Lösung für Ernährungsprobleme darstellen würde. Dennoch steht die Mehrheit der Teilnehmer künstlich erzeugtem Fleisch skeptisch gegenüber. Laut Marc Sodeikat, Vorstand von Heristo für den Bereich Lebensmittel, könnte jedoch das Hervorheben von Vorteilen wie Tierwohl, einfacher Handhabung oder gesundheitlichen Aspekten das Potenzial für eine höhere Akzeptanz dieser neuen Konzepte bieten.

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