Nach einer turbulenten Phase erlebt der Holzmarkt in Deutschland aktuell eine Erholung. Der Gesamtholzeinschlag ist im Jahr 2023 auf 70,6 Millionen Kubikmeter gesunken, was einem Rückgang von 10,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Jahr 2022 wurden noch 78,7 Millionen Kubikmeter Holz geschlagen. Eine Hauptursache für diese Entwicklung sind Waldschäden, die besonders den Einschlag von Schadholz um 13,2 % auf 44,7 Millionen Kubikmeter reduzierten.
Der deutliche Rückgang des Schadholzeinschlags setzt sich damit zum dritten Mal in Folge fort, nachdem 2020 ein Rekordjahr mit dem größten Schadholzaufkommen seit Beginn der entsprechenden Statistik im Jahr 1990 verzeichnet wurde. Aktuell ist mehr als die Hälfte (54,9 %) des Holzeinschlags auf Waldschäden zurückzuführen, was den niedrigsten Wert seit 2018 markiert.
Insbesondere Insektenschäden trugen mit 27,2 Millionen Kubikmetern Schadholz und einem Anteil von 70,3 % am gesamten Schadholz im Jahr 2023 zur Gesamtsituation bei, was einen Anstieg um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Die zweithäufigste Ursache für Schadholz waren Wind und Stürme, die 4,9 Millionen Kubikmeter Holzeinschlag verursachten, verglichen mit 12,4 Millionen Kubikmetern im Vorjahr.
Besonders betroffen von den Rückgängen ist die Holzartengruppe „Fichte, Tanne, Douglasie und sonstiges Nadelholz“, deren Einschlag um 11,7 % auf 46,6 Millionen Kubikmeter sank. Trotz des Rückgangs bleibt diese Gruppe mit einem Anteil von 66,0 % am Gesamteinschlag die wichtigste Holzartengruppe in Deutschland.
Der Großteil des eingeschlagenen Holzes, etwa 55,4 % oder 39,1 Millionen Kubikmeter, wurde als Stammholz in der Säge- und Furnierindustrie verwendet. Industrieholz und Energieholz folgen als zweit- und drittwichtigste Holzsorten mit 20,0 % bzw. 19,9 % des Gesamtholzeinschlags.
Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass der deutsche Holzmarkt sich langsam von den vorangegangenen turbulenten Jahren erholt und sich die Branche an die neuen Gegebenheiten anpasst.