Die Dönerpreise in Deutschland sind in den letzten Jahren merklich gestiegen, ein Umstand, der nicht nur auf die steigenden Kosten für Zutaten zurückzuführen ist, sondern auch auf den notwendigen Anstieg der Löhne. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich zu diesem Thema in einem ARD-Sommerinterview äußerte, sollten Verbraucher nicht nur den Döner genießen, sondern auch den fairen Lohn für die Produzenten unterstützen.
In Deutschland wird die Preiserhöhung bei Dönern oft als besonders ärgerlich empfunden. Vor der Coronapandemie kostete ein Döner durchschnittlich etwa 3,50 €, heute sind Preise bis zu 9 € und darüber keine Seltenheit. Diese Entwicklung hat sogar politische Dimensionen erreicht: Im Europawahlkampf forderte die SPD-Abgeordnete Delara Burkhardt eine Rückkehr zum Dönerpreis von 3 €, und in den sozialen Medien werden ähnliche Rufe laut.
Ein Restaurantbetreiber aus Oldenburg berichtete dem NDR, dass er gezwungen war, den Preis auf 7,90 € zu erhöhen, um gestiegene Kosten für Lebensmittel, Energie, Miete und Personal abzudecken. Diese Kostensteigerungen sind teilweise auf die globalen Krisen zurückzuführen, einschließlich der Pandemie und des Krieges in der Ukraine, die zu einem deutlichen Anstieg der Lebensmittelpreise führten. Der Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass Lebensmittel im Juni 2024 rund ein Drittel teurer waren als 2020.
Die Zusammensetzung der Kosten für einen Döner ist vielfältig und reicht von den Ausgaben für Rind- und Kalbfleisch, die seit 2020 um 33,4 % gestiegen sind, über Kopfsalat (+13,8 %) bis hin zu Joghurt (+34,6 %). Diese Preissteigerungen spiegeln sich auch in anderen beliebten Imbissgerichten wider, wie etwa der Mantaplatte, die auf Schützenfesten in Westfalen nun zwischen 7,00 und 9,50 € kostet.
Die langjährige Praxis der Selbstausbeutung in der Dönerbranche scheint mit der Einführung des Mindestlohns beendet zu sein. Dies betont auch ein Soziologe, der darauf hinweist, dass die niedrigen Preise der Vergangenheit oft auf Kosten der Betreiber selbst gingen. Die Herausforderung besteht nun darin, die gestiegenen Kosten gerecht auf Produzenten und Konsumenten zu verteilen, ohne dass die Beliebtheit des Gerichts leidet.