Der kürzlich von Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, vorgestellte Ernährungsreport 2024 offenbart signifikante Trends und Veränderungen in den Konsumgewohnheiten der Deutschen. Die Studie, durchgeführt vom Forschungsinstitut Forsa im Mai 2024 mit etwa 1.000 Personen ab 14 Jahren, zeigt ein wachsendes Bewusstsein für Themen wie Tierwohl, Regionalität und ökologische Landwirtschaft.
Eines der hervorstechendsten Ergebnisse des Berichts ist das gestiegene Interesse an Tierwohl. Im Vergleich zu 2015 hat sich der Anteil der Konsumenten, die beim Einkaufen auf das Tierwohllabel achten, fast verdoppelt, von 36 % auf 65 %. Ebenfalls zugenommen hat das Bewusstsein für Bio-Produkte, deren Anteil von 47 % auf 59 % gestiegen ist, was auf eine Präferenz für Produkte hinweist, die gemäß den EU-Rechtsvorschriften für ökologischen Landbau hergestellt wurden.
Der Report zeigt auch, dass der Fleischkonsum in Deutschland rückläufig ist. Seit 2015 ist der tägliche Verzehr von Fleisch oder Wurst von 34 % auf 23 % gefallen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Alternativen; 39 % der Befragten geben an, häufiger solche Produkte zu kaufen, gegenüber 29 % im Jahr 2020.
Weitere wichtige Erkenntnisse betreffen die Ernährungsgewohnheiten: 71 % der Befragten essen täglich Obst und Gemüse, und 62 % konsumieren täglich Milchprodukte wie Joghurt oder Käse. Der Nutri-Score, ein Kennzeichnungssystem zur Bewertung der Nährwertqualität von Lebensmitteln, hat sich als nützliche Orientierungshilfe etabliert, wobei 88 % der Befragten angeben, ihn bereits wahrgenommen zu haben und 37 % sagen, dass er ihre Kaufentscheidungen beeinflusst.
Regionalität und Saisonalität sind weitere wichtige Faktoren beim Lebensmitteleinkauf, und fast die Hälfte der Verbraucher hält Obst und Gemüse für „zu teuer“. Dies führt zu der Forderung an die Politik, sich stärker für verbesserte Tierhaltungsbedingungen und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen einzusetzen. Die Unterstützung für den Ausbau des Ökolandbaus ist ebenfalls hoch, mit 88 % der Befragten, die dies befürworten.
Die Ergebnisse des Ernährungsreports 2024 spiegeln eine klare Richtung in den Verbraucherpräferenzen wider, die sich zunehmend zu nachhaltigeren und ethischeren Konsummustern hin entwickeln. Dies stellt sowohl für Produzenten als auch für politische Entscheidungsträger eine wichtige Richtschnur dar, um den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden und zukunftsorientierte Maßnahmen zu ergreifen.