Der Verband der EU-Getreidehändler, auch bekannt als Coceral, hat kürzlich seine Prognosen für die EU-Getreideernte im Jahr 2024 veröffentlicht. Laut Coceral wird die Gesamternte voraussichtlich bei 275 Millionen Tonnen liegen, was einen Anstieg um 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Prognose ist insgesamt positiv, jedoch gibt es einige Unterschiede bei den einzelnen Getreidesorten.
Weizen: Rückgang erwartet
Obwohl die Gesamternte steigen wird, wird erwartet, dass die Weizenerzeugung in der EU um 2,4 % hinter dem Vorjahr zurückbleibt. Dies ist hauptsächlich auf das schwache französische Ergebnis zurückzuführen. Im Gegensatz dazu wird eine größere Gerstenernte von 8 % prognostiziert, wobei die fast verdoppelte spanische Produktion eine entscheidende Rolle spielt. Die Maisernte wird hingegen nur um 3 % höher eingeschätzt.
Regionale Unterschiede
Die Ergebnisse variieren stark zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Spanien und andere Länder verzeichnen enorme Zunahmen, da sie im Vorjahr aufgrund von Trockenheit katastrophale Ergebnisse erzielten. Spanien erreicht mit der neuen Ernte fast das Durchschnittsniveau früherer Jahre, während in anderen Regionen ähnliche Verhältnisse vorliegen.
Frankreich und Deutschland im Fokus
In Frankreich wird eine Erntemenge erwartet, die um 7 % geringer ist als im Vorjahr. Das Land hat seit Jahren Schwierigkeiten, die früher üblichen Erntemengen von 70 Millionen Tonnen zu erreichen. In Deutschland wird eine geringfügig kleinere Getreideproduktion prognostiziert, die in Übereinstimmung mit den Schätzungen des Deutschen Raiffeisenverbandes liegt.
Ausblick und Risiken
Die Prognosen bieten eine erste Orientierungshilfe für die kommende Getreideernte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bis zur Ernte noch viele Risiken zu überstehen sind. Wetterbedingungen, Schädlinge und andere Faktoren können die endgültige Erntemenge beeinflussen.