Im Sommer, wenn wir Eis im Garten genießen oder beim Grillen im Freien sitzen, werden wir häufig von Wespen belästigt. Viele reagieren darauf instinktiv mit wilden Schlägen, doch das ist keine Lösung. Wespen stehen nämlich unter Artenschutz, und in einigen Bundesländern drohen hohe Bußgelder, wenn sie getötet werden.
Wespen werden von Fallobst, Grillgut und Kuchen angelockt, die oft in Gärten und auf Terrassen zu finden sind. Obwohl sie als lästig empfunden werden, spielen sie eine wichtige Rolle in der Natur. Wespen ernähren sich von Pflanzensäften und Obst und helfen dabei, Blüten zu bestäuben. Viele Wespenarten sind mittlerweile gefährdet, und einige stehen sogar auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Deshalb ist es nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten, diese Insekten mutwillig zu töten.
Wespen haben, im Gegensatz zu Bienen, oft einen schlechten Ruf, obwohl sie ökologisch gesehen sehr nützlich sind. Die Neue Osnabrücker Zeitung (noz) berichtet, dass Wespen zur Bestäubung vieler Blüten beitragen, da sie sich von Pflanzensäften und Früchten ernähren. Angesichts der Tatsache, dass viele Wespenarten gefährdet sind oder auf der Roten Liste stehen, ist das Töten dieser Insekten ohne triftigen Grund gesetzlich verboten.
Verstöße gegen das Verbot der Wespenbekämpfung können teuer werden. Laut dem Bußgeldkatalog fallen in den meisten Bundesländern Geldstrafen von bis zu 5.000 Euro an. In einigen Bundesländern, wie Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland, können die Bußgelder sogar zwischen 10.000 und 20.000 Euro betragen. Nordrhein-Westfalen und Thüringen setzen die Obergrenze bei bis zu 50.000 Euro an. Das höchste Bußgeld droht in Brandenburg: Hier kann das Töten einer Wespe bis zu 65.000 Euro kosten. Für besonders geschützte Wespenarten können fast überall Bußgelder bis zu 50.000 Euro oder mehr fällig werden.
Auch das Entfernen von Wespennestern sollte nicht ohne guten Grund durchgeführt werden. Die Höhe der Bußgelder für die Zerstörung von Nestern variiert ebenfalls, je nach Bundesland, zwischen 5.000 und 50.000 Euro. In Nordrhein-Westfalen können die Strafen sogar bis zu 50.000 Euro betragen. Bei besonders geschützten Arten reichen die Strafen für das Entfernen von Nestern von 5.000 bis 65.000 Euro.
Bei einem Wespenbesuch im Garten ist es am besten, Ruhe zu bewahren und langsame Bewegungen zu machen, um die Tiere nicht zu provozieren. Es ist wichtig, einen ausreichenden Abstand zu Nestern zu halten. Beim Essen im Freien sollten Speisen abgedeckt und Reste schnell entfernt werden. Ein effektiver Trick, um Wespen während des Essens fernzuhalten, ist, etwas Essbares abseits der Sitzbereiche zu platzieren, um die Insekten abzulenken. Besonders Weintrauben sind hierfür geeignet, da Wespen sie oft einem Stück Kuchen vorziehen, wie die noz weiter berichtet.
Es gibt jedoch bestimmte Ausnahmen, bei denen das Verbot, Wespen zu töten, nicht gilt. Dazu zählen Allergiker, die bei einem Wespenstich lebensbedrohlich reagieren können. Das Verbot greift auch nicht, wenn eine unmittelbare Gefahr für Menschen besteht, wie zum Beispiel bei Kleinkindern. Wenn sich ein Wespennest in der Nähe eines Spielbereichs befindet, kann dies eine ausreichende Gefahrenquelle darstellen, um eine Ausnahme zu rechtfertigen. In solchen Fällen sollte man jedoch stets einen Fachmann zurate ziehen, anstatt das Nest selbst zu entfernen.