Noch vor wenigen Wochen rechnete das Langfristmodell der US-Klimabehörde NOAA mit ausgedehnten Niederschlägen im Mai, die für viele landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland eine willkommene Entlastung bedeutet hätten. Inzwischen haben sich die Vorhersagen deutlich verändert: Ein weitgehend niederschlagsarmer Monat wird immer wahrscheinlicher.
Das Frühjahr 2025 ist bisher von geringen Regenmengen geprägt. Schon der zurückliegende Winter war zu mild und zu trocken. Obwohl in den letzten Jahren ein gewisser Ausgleich der Grundwasservorräte erzielt wurde, deuten aktuelle Beobachtungen auf erste Trockenstressanzeichen in der Vegetation sowie einen erneuten Rückgang des Grundwasserspiegels hin.
Der Mai galt ursprünglich als potenzieller Ausgleichsmonat, um die Wasserversorgung vor dem Sommer abzusichern. Laut aktuellen Prognosen bleibt dieser Effekt jedoch aus. Besonders Mittel- und Westdeutschland müssen sich laut Informationen von daswetter.com auf weitgehend ausbleibende Niederschläge einstellen. In Ost- und Norddeutschland gibt es noch geringe Chancen auf Regen, doch auch dort zeigt sich eine zunehmende Tendenz zur Trockenheit.
Ein stabiles Hochdrucksystem über Mitteleuropa ist dafür verantwortlich, dass sich Regenwolken kaum bilden oder schnell abziehen. Dieses meteorologische Muster hat sich seit April verstärkt und hält nun beständig an. Die rasche Veränderung der Wettermodelle hin zu einer Trockenphase macht die Lage für die Landwirtschaft zunehmend schwierig.
Die aktuellen Simulationen lassen darauf schließen, dass sich der Mai in vielen Regionen Deutschlands trocken bis sehr trocken entwickeln wird. Trotz gleichbleibender Temperaturen ohne größere Schwankungen birgt das trockene Frühjahr ein zunehmendes Risiko für Engpässe in der Wasserversorgung im weiteren Jahresverlauf.
Ein besonders trockener Juni könnte die Wahrscheinlichkeit einer ausgeprägten Sommertrockenheit weiter erhöhen. Erste Auswirkungen auf den Ackerbau sind bereits spürbar: In vielen Regionen zeigen die oberen Bodenschichten deutliche Trockenrisse. Der Grundwasserspiegel liegt aktuell noch stabil, jedoch deuten Prognosen auf eine baldige Absenkung hin, da die Entnahme zur Beregnung zunimmt.
Für landwirtschaftliche Betriebe bedeutet dies eine potenzielle Minderung der Erträge. Bei Feldfrüchten könnte es regional zu Noternten kommen. Auch Milchviehbetriebe müssen sich auf eine angespannte Futterlage einstellen, da die Weideflächen vielerorts nur spärlichen Aufwuchs bieten. In der Folge steigen die Kosten für Zukauffutter oder eine frühzeitige Stallhaltung.
Waldflächen sind ebenfalls betroffen. In der Forstwirtschaft hat die anhaltende Trockenheit bereits zu einem erhöhten Risiko für Brände geführt. In mehreren Regionen wurden Osterfeuer abgesagt, um die Gefahr einer Ausbreitung von Bränden zu minimieren.