Ab dem Jahr 2025 werden in Niedersachsen, Hamburg und Bremen erstmalig staatliche Zuschüsse für Mehrgefahrenversicherungen vergeben. Diese Policen, die für Ackerbau und Grünland gelten, decken Schäden durch Sturm, Starkregen, Überschwemmungen, Starkfrost sowie Trockenheit und Dürre ab. Bislang sind in den bestehenden Versicherungsoptionen Risiken wie Überschwemmung oder Hochwasser nicht abgedeckt. Die neuen Förderungen übernehmen bis zu 50 % der Versicherungskosten, wobei bis 2027 ein Budget von 15 Millionen Euro zur Verfügung steht.
Die Frist für die Beantragung dieser Fördermittel endet bereits am 30. September. Landwirte sind daher aufgefordert, sich zeitnah mit den Details der neuen Policen vertraut zu machen und entsprechende Angebote einzuholen. Versicherungsunternehmen müssen ihrerseits ihre Prozesse an die neuen Gegebenheiten anpassen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Förderkriterien ist die Umsetzung von mindestens einer klimaschonenden Maßnahme. Die Förderung priorisiert somit Betriebe, die aktiv Umweltschutz betreiben und sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen.
Für die Inanspruchnahme der Förderung im Jahr 2025 sollten Landwirte bereits jetzt aktiv werden, Angebote vergleichen und den Förderantrag bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen einreichen. Es ist entscheidend, dass die gewählte Erntepolice den spezifischen Anforderungen des eigenen Betriebs entspricht.
Interessierte Landwirte sollten verschiedene Versicherungsangebote sorgfältig prüfen und an ihre betrieblichen Bedürfnisse anpassen. Die Möglichkeit, die Förderung über mehrere Jahre zu beantragen, bietet zusätzliche Planungssicherheit.
Die finanzielle Unterstützung von bis zu 50 % der Kosten macht die Mehrgefahrenpolice für viele Betriebe erschwinglich. Trotzdem sollten Landwirte genau evaluieren, ob die Versicherung notwendig und für ihren Betrieb passend ist.
Die gezielte Förderung von Betrieben, die nachhaltig wirtschaften, unterstreicht das Engagement der Landesregierung Niedersachsen, landwirtschaftliche Praktiken zu unterstützen, die den Klimaschutz vorantreiben.
Versicherer und landwirtschaftliche Verbände äußern jedoch Kritik am komplexen und bürokratischen Priorisierungsverfahren. Zudem wird die mangelnde Einheitlichkeit in der Förderpraxis der Bundesländer bemängelt, was zu Unsicherheiten bei den Betrieben führen kann.