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Risiken des Mercosur-Abkommens für EU-Lebensmittelstandards

Das bevorstehende Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten könnte die Qualität und Sicherheit der Lebensmittel auf dem europäischen Markt beeinträchtigen. Die anstehenden Verhandlungen dazu finden diesen Donnerstag in Montevideo, Uruguay, statt. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) äußert sich besorgt über die potenziellen negativen Auswirkungen des Abkommens, die sowohl kurzfristig als auch langfristig die in Deutschland und der EU bedrohen könnten.

Laut dem ZDG weist Brasilien, das größte Land innerhalb der Mercosur-Gruppe, wiederholt Mängel bei der Hygiene in Schlachthöfen und bei der Lebensmittelsicherheitskontrolle auf. Weiterhin seien die durch das Abkommen vorgeschlagenen Regelungen nicht vereinbar mit den in Deutschland und der EU geltenden Standards für und Nachhaltigkeit. Die sozialen Standards erreichen ebenfalls nicht das Niveau, das in der EU üblich ist.

Wolfgang Schleicher, der Geschäftsführer des ZDG, gibt zu bedenken, dass das Abkommen langfristig zur Abhängigkeit Europas von Lebensmitteleinfuhren führen könnte, selbst bei wichtigen und beliebten Produkten wie . Eine kurzfristige Folge könnte die Überflutung des europäischen Marktes mit Billigfleisch sein, das den EU-Standards nicht entspricht. Dies würde Europas eigene Ziele für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion untergraben und die Wünsche der EU-Bürger ignorieren.

Schleicher befürchtet zudem, dass das Abkommen ernsthafte Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Existenzen in der europäischen Landwirtschaft haben könnte. Er betont, dass der europäische Geflügelsektor in Zusammenarbeit mit Politik, Wissenschaft und NGOs seit Jahren daran arbeite, die Geflügelfleischproduktion auf mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit auszurichten. Die Fortschritte, die in dieser Zeit erreicht wurden, könnten durch das gefährdet sein.

Die EU hat sich dem verschrieben, daher erscheint es nicht klimafreundlich, Geflügelfleisch, das nicht den EU-Standards entspricht, über lange Strecken zu transportieren. Dies könnte weitere Bedenken hinsichtlich der Umweltverträglichkeit des Abkommens aufwerfen.

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