In den ersten sechs Monaten dieses Jahres zeigte der Lebensmitteleinzelhandel eine deutliche Reduzierung der Werbeaktivitäten für Fleischersatzprodukte. Mit insgesamt 490 Werbeaktionen für Alternativprodukte zu Fleisch lag die Zahl deutlich unter dem Vorjahresniveau von 670 Aktionen, was einem Rückgang von über 25 % entspricht.
Im Detail betrachtet, wurde Geschnetzeltes – vor allem in Form von Hähnchengeschnetzeltem – am häufigsten beworben. Es folgten Werbeaktionen für Schnitzel, Burger, Aufschnitt und Cordon Bleu. Besonders auffällig war der Rückgang bei vegetarischem Aufschnitt, dessen Werbepräsenz sich fast halbierte. Dagegen nahmen die Werbemaßnahmen für Geschnetzeltes um 150 % zu. Trotz dieser Steigerung bleibt die Gesamtzahl der Werbeaktionen für Fleischersatzprodukte mit durchschnittlich 19 Aktionen pro Woche gering, besonders im Vergleich zu den 383 Werbeaktionen pro Woche für Fleischprodukte.
Das Interesse der Verbraucher an Fleischersatzprodukten bleibt weiterhin verhältnismäßig gering. Im Jahr 2023 machten diese Produkte nur 2,5 % der privaten Nachfrage aus, verglichen mit einem Anteil von 47 % für Fleischwaren und Wurst. Fleisch nimmt dabei 33 % der Nachfrage ein, während Geflügel mit 17 % auf dem dritten Platz steht.
Trotz des Rückgangs der Werbeaktivitäten wächst der Markt für Fleischalternativen weiter. Die privaten Haushalte kauften in diesem Jahr 6,4 % mehr Fleischersatzprodukte als im Vorjahr. Die Preise für Aktionswaren blieben weitgehend stabil. So zahlten Verbraucher von Januar bis Juni 2024 durchschnittlich 13,58 Euro pro Kilogramm für Geschnetzeltes, was nur einen geringen Rückgang um 9 Cent pro Kilogramm im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Bei Aufschnitt sank der Preis um 6 Cent pro Kilogramm. Für vegetarische Schnitzel und Burger mussten die Verbraucher allerdings mehr bezahlen; der durchschnittliche Mindestpreis für vegetarische Schnitzel lag bei 13,14 Euro pro Kilogramm, was eine Steigerung von 16 Cent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Im Vergleich dazu waren Schweineschnitzel mit einem durchschnittlichen Mindestaktionspreis von 6,08 Euro pro Kilogramm im ersten Halbjahr 2024 deutlich günstiger.