Ein Gruß aus der Wüste hat Deutschland erreicht: Eine große Wolke aus Saharastaub bedeckt den Himmel und sorgt für trübes Wetter. Die Staubwolke, die über Italien und die Alpen hinwegzieht, breitet sich weiter Richtung Norden aus und lässt den Himmel milchig erscheinen. Aufgrund des hohen Eisenoxidanteils kann der Himmel eine gelblich-rötliche Färbung annehmen, und es besteht die Möglichkeit von Blutregen, wenn es regnet.
Die Ursache für den Saharastaub ist ein Tiefdruckgebiet über Spanien, das Luft und aufgewirbelten Staub aus Nordafrika nach Norden transportiert. Die Staubpartikel sind extrem klein, mit einem Durchschnitt von 5 bis 10 Mikrometern, wobei einige Partikel sogar nur 1 bis 5 Mikrometer groß sind – das entspricht einem Tausendstel Millimeter. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von etwa 50 Mikrometern, ein Bakterium ist etwa 2 Mikrometer groß.
Der Saharastaub hat bereits Bayern erreicht und zieht weiter nach Sachsen. Auch Nordrhein-Westfalen wird betroffen sein. Die hohen Temperaturen fördern zudem die Entstehung von Gewittern, die am Donnerstag vor allem im Süden und am Freitag im Osten Deutschlands auftreten können. Besonders im Süden Deutschlands sind heftige Gewitter mit Hagel und möglicherweise sogar Tornados möglich. Auch im Westen, in der Mitte und im Norden des Landes können Gewitter erwartet werden.
Autobesitzer und Betreiber von Solaranlagen müssen sich mit dem lästigen Staub auseinandersetzen. Da die Staubpartikel aus Quarz bestehen und teilweise scharfkantig sind, ist eine schonende Reinigung mit viel Wasser und ohne Druck notwendig, um Schäden zu vermeiden. Trotz der Unannehmlichkeiten bringt der Saharastaub auch Vorteile mit sich, da er viele Nährstoffe enthält und somit als natürlicher Dünger wirken kann. Schätzungen zufolge gelangen jährlich etwa 500 Millionen Tonnen Saharastaub nach Deutschland.