In der deutschen Agrarwirtschaft wurden letztes Jahr 32.217 Unfälle registriert, die meldepflichtig waren. Eine signifikante Zahl dieser Vorfälle trat im Bereich der Tierhaltung auf. Landwirte erkennen zunehmend die Risiken ihres Berufs, auch ohne den Blick in die Statistik. Jeder Unfall, der vermieden werden kann, zählt, weshalb die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) verstärkt auf Präventionsmaßnahmen setzt.
Besonders die Tierhaltung ist als Unfallschwerpunkt hervorzuheben: Hier wurden 14.838 Unfälle dokumentiert. Speziell der Kontakt mit Nutztieren führte zu 6.794 Unfällen, darunter 4.500 mit Rindern und 1.724 mit Pferden. Tragischerweise waren 22 dieser Unfälle tödlich. Im Vergleich dazu ereigneten sich in der allgemeinen Landwirtschaft 12.047 Unfälle, die ebenfalls 22 Todesopfer forderten, und im Ackerbau registrierte man 5.332 Unfälle, bei denen 27 Personen starben.
Viele dieser Unfälle sind Wegeunfälle, die innerhalb der Betriebsgelände stattfinden – nicht zu verwechseln mit den Wegeunfällen auf dem Arbeitsweg. Im Forstsektor kam es zu 4.941 Unfällen, von denen 34 tödlich endeten. Die hohen Risiken bei der Baumfällung und der Aufarbeitung von Schadholz zeigen sich in diesen Zahlen deutlich. Allein durch herabfallende Baumteile wurden 1.322 Unfälle verursacht, was die Wichtigkeit einer adäquaten Baumansprache und eines sicheren Rückzugswegs unterstreicht.
Die Erfahrungen der Präventionsberater der SVLFG bestätigen, dass gezielte Schulungen und die Vermittlung sicherer Arbeitsmethoden wesentlich zur Unfallvermeidung beitragen können. Auch im Wald sind Wegeunfälle ein bedeutender Faktor für das Unfallgeschehen. Diese Daten untermauern die Notwendigkeit kontinuierlicher Aufklärung und Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen in allen Bereichen der Landwirtschaft.