Anzeige
 

Umweltschützer werfen deutschen Fleischkonzernen Verstöße gegen Lieferkettengesetz vor

Umweltorganisationen wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) haben das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) aufgefordert, mögliche Verstöße gegen das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) zu prüfen. Die Vorwürfe richten sich gegen die deutschen Fleischproduzenten , Westfleisch und Rothkötter, die Soja aus brasilianischen Cerrado-Regionen beziehen sollen, das mit schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen und Landrechtskonflikten in Verbindung steht.

Die Kritik der Umweltschützer basiert auf Unterlagen über Sojaimporte des Agrarhändlers Bunge, die sie dem BAFA vorgelegt haben. Es wird behauptet, dass die genannten Fleischverarbeiter dieses Soja für die Fütterung ihrer verwendet haben könnten. Die Umweltstiftung Mighty Earth hebt hervor, dass der Sojaanbau in diesen Regionen zu „verheerenden Auswirkungen“ auf indigene Gemeinschaften, Ökosysteme und die Tierwelt führt. Sie kritisiert insbesondere die Zerstörung der brasilianischen Savannenlandschaft, die dreimal so schnell voranschreitet wie die Entwaldung des Amazonas.

Die DUH und ihre Partnerorganisationen werfen den betroffenen Unternehmen vor, sich fast ausschließlich auf Zertifizierungen wie den brancheneigenen QS-Standard zu verlassen, um die Anforderungen des deutschen Lieferkettengesetzes sowie der neuen gegen Entwaldung (EUDR) zu erfüllen. Diese Praxis wird als unzureichend betrachtet, da sie nicht gewährleistet, dass die frei von Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung sind.

Die Umweltorganisationen fordern daher eine gründliche Überprüfung der Lieferketten der genannten Fleischkonzerne und kritisieren die mangelnde Sorgfalt, die diese Unternehmen an den Tag legen, insbesondere im Hinblick auf die bekannten Probleme mit Bunge-Soja in der Cerrado-. „Die Verbindung zu Bunge-Soja deutet darauf hin, dass die Unternehmen wenig Rücksicht auf Mensch und Umwelt nehmen“, so ein Sprecher von Mighty Earth.

Das BAFA hat die Vorwürfe zur Kenntnis genommen und prüft derzeit die eingereichten Unterlagen, um festzustellen, ob die beschriebenen Verstöße vorliegen und welche Maßnahmen erforderlich sind, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicherzustellen. Die betroffenen Fleischkonzerne haben noch nicht auf die Vorwürfe reagiert.

Weitere Nachrichten

Verlängerung der Sachkunde-Pflicht für Biozide

Das Bundeskabinett hat kürzlich eine wichtige Entscheidung getroffen, die landwirtschaftliche Betriebe direkt betrifft. Die Frist zur Erfüllung der Sachkundenachweise für den Einsatz...

Ukrainekrieg: Russland trifft Weizenfrachter im Hafen von Odessa mit Rakete –...

Ein ziviles Schiff, das mit Weizen für den Export nach Algerien beladen war, wurde am Abend des 11. März im Hafen von...

Zollstreit: Kanada erhebt Stromsteuer auf Exporte in die USA

Die Spannungen im Handelsstreit zwischen den USA und Kanada verschärfen sich zusehends. US-Präsident Donald Trump hat 25% Strafzölle auf diverse kanadische Erzeugnisse...

Angriff auf Fleischfabrik in der Region Charkiw fordert drei Todesopfer

In der Nacht zum 8. März wurden bei einem Angriff mit russischen Drohnen auf eine Fleischfabrik in Bogoduchow, Charkiw, drei Menschen getötet...

Wiederaufbau der ukrainischen Landwirtschaft kostet Milliarden

Nach den Zerstörungen durch den Krieg stehen der ukrainischen Landwirtschaft umfangreiche Wiederaufbauarbeiten bevor. Ein gemeinsamer Bericht der EU-Kommission, der Vereinten Nationen, der...