Anzeige
 

Vorschlag für Bärenpolizei in Bayern

In den bayerischen Alpen, nahe der Allgäuer Grenze, wurde kürzlich ein Braunbär gesichtet, was sowohl bei Behörden als auch in der Öffentlichkeit für Unruhe sorgt. Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller von den Freien Wählern schlug daraufhin die Einrichtung einer speziellen Bärenpolizei vor.

Spuren und fotografische Beweise bestätigen, dass Braunbären sich vermehrt aus Italien und in Richtung deutsche Alpen bewegen. Diese Regionen, in denen Tourismus und Almwirtschaft wesentliche Wirtschaftsfaktoren darstellen, stehen nun vor neuen Herausforderungen. Die Möglichkeit von Bärenangriffen wird derzeit in vielen lokalen Behörden intensiv diskutiert.

Landrätin Baier-Müller hat in einem Schreiben an den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber die Gründung einer bewaffneten „Bayerischen Braunbärenbereitschaft“ gefordert. Diese Einheit soll speziell für das Eingreifen bei Bärenvorfällen zuständig sein, einschließlich Vergrämung und im äußersten Fall auch Tötung der Tiere. Diese Forderung folgt auf Baier-Müllers Initiative von vor einem Jahr, die darauf abzielte, die Verantwortlichen in den alpennahen Gebieten Bayerns zu koordinieren.

Das Bayerische hat auf diesen Vorstoß zurückhaltend reagiert. Ein Sprecher betonte, dass die bestehenden rechtlichen Regelungen bereits schnelle Reaktionen in Ernstfällen ermöglichen, wobei Maßnahmen des aktuellen Managementplans zur Anwendung kommen könnten, darunter auch der Abschuss der Tiere.

Nach Einschätzung von Experten des Bayerischen Landesamts für Umwelt ist nicht davon auszugehen, dass sich Braunbären dauerhaft in Bayern niederlassen werden. Derzeit sei auch kein Bär in der Region aktiv. Das Ministerium betont, dass die derzeitige Situation hauptsächlich in der Beobachtung und Prävention besteht, um beispielsweise Angriffe auf Nutztiere zu verhindern.

Landrätin Baier-Müller plädiert für eine Überarbeitung des seit 2007 bestehenden Braunbären-Managementplans und fordert zudem verstärkte Anstrengungen zur Information der Bevölkerung und Touristen. Die meisten Bären stammen aus der italienischen Provinz Trentino, wo durch ein Reansiedlungsprojekt mittlerweile etwa 100 Tiere leben.

Weitere Nachrichten

China hortet Rohstoffe: Krisenvorsorge oder Kriegsvorbereitung?

Aktuelle Satellitenbilder zeigen, dass China bedeutende Mengen an strategisch wichtigen Rohstoffen wie hortet. Dies wirft international Fragen auf, ob diese Maßnahmen...

Ukrainische Agrarbranche erleidet Kriegsschäden über 50 Milliarden Dollar

Seit Beginn des umfassenden Angriffs haben ukrainische Agrarbetriebe Schäden von mehr als 50 Milliarden US-Dollar erlitten. Dies erklärte der stellvertretende Vorsitzende des...

Rückgang der Werbung für Fleischersatzprodukte im Lebensmitteleinzelhandel

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres zeigte der Lebensmitteleinzelhandel eine deutliche Reduzierung der Werbeaktivitäten für Fleischersatzprodukte. Mit insgesamt 490 Werbeaktionen für...

„Gelbes Band“ ermöglicht legales Ernten von Obstbäumen

Um Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und (BMEL) die Aktion "Gelbes Band". Diese Initiative erlaubt es jedem – von...

Vandalismus auf Bauernhof in Baden-Württemberg: Traktor rollt gegen Mähwerk

In Triberg, einer Gemeinde im Schwarzwald-Baar-Kreis von Baden-Württemberg, kam es kürzlich zu schweren Vandalenakten auf einem landwirtschaftlichen Anwesen. Ein , dessen Handbremse...