Die richtige Lagerung von Heu und Stroh ist entscheidend, um das Risiko von Selbstentzündung und daraus resultierenden Bränden zu minimieren. Eine kontinuierliche Überwachung ist daher unerlässlich, um mögliche Feuer frühzeitig erkennen und verhindern zu können.
Für die offene Lagerung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Heu und Stroh sind Sicherheitsabstände strikt einzuhalten. So ist ein Mindestabstand von 25 Metern zu öffentlichen Orten, Verkehrswegen, isolierten Flüssiggastanks und in der Nähe von Hochspannungsleitungen vorgeschrieben. Bei der Nähe zu Gebäuden mit leicht entflammbaren Wänden, weicher Dacheindeckung, sowie zu Wald-, Moor- und Heideflächen und Bahngleisen muss der Abstand mindestens 50 Meter betragen.
Des Weiteren sollte der Abstand zwischen einzelnen Strohlagerstätten mindestens 100 Meter umfassen, um das Risiko einer Brandausbreitung zu verringern. Die Überwachung der Temperatur innerhalb der gelagerten Ballen beginnt idealerweise sofort nach dem Stapeln und sollte für die ersten zwei Wochen täglich erfolgen. Temperaturen unter 35°C gelten dabei als sicher. Steigt die Temperatur jedoch auf Werte zwischen 35,1°C und 40,0°C, könnte dies ein Hinweis auf beginnende innere Erhitzung sein. Erreicht oder übersteigt die Temperatur 65,1°C, besteht eine unmittelbare Brandgefahr, und die Feuerwehr sollte sofort informiert werden.
Im Brandfall kann die Auszahlung der vollen Versicherungssumme davon abhängen, ob die Temperaturmessungen fachgerecht durchgeführt wurden. Daher ist es essentiell, dass die Strohstapel so angeordnet sind, dass jeder einzelne Ballen für Temperaturkontrollen zugänglich ist. Zudem ist die Einhaltung der geforderten Sicherheitsabstände bei der Anlage von offenen Strohballenlagern unbedingt zu gewährleisten.