Die Digitalisierung in der deutschen Landwirtschaft nimmt zwar fortschreitend Fahrt auf und die Landwirte hierzulande zeigen sich im internationalen Vergleich verhältnismäßig zufrieden mit der Integration digitaler Technologien auf ihren Höfen. Dies ergab eine vom Automobilzulieferer Continental in Auftrag gegebene Studie, die unter dem Titel „Landwirtschaft im Wandel“ die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen in der Agrarbranche beleuchtet. Durchgeführt wurde die Untersuchung vom Marktforschungsinstitut Innofact, das insgesamt 503 Landwirte aus fünf Ländern befragte, um einen Überblick über die Nutzung digitaler Lösungen in der Landwirtschaft zu erhalten.
Interessanterweise wird die Digitalisierung von den Befragten nicht als eine der größten Herausforderungen angesehen. Vielmehr scheint sie ein Werkzeug zu sein, das bereits von 79 Prozent der Landwirte in den untersuchten Ländern genutzt wird, obwohl die genaue Definition digitaler Lösungen in der Studie nicht näher ausgeführt wird. Besonders in Deutschland scheint die Akzeptanz und Anwendung digitaler Technologien ausgeprägt zu sein: 78 Prozent der deutschen Landwirte betonen die Relevanz der Digitalisierung in ihrer täglichen Arbeit.
Die Studie zeigt jedoch auch, dass die Größe des Betriebs einen signifikanten Einfluss auf den Grad der Digitalisierung hat. Insbesondere kleinere Betriebe mit weniger als 50 Hektar nutzen seltener digitale Technologien im Vergleich zu größeren Betrieben. Dies deutet darauf hin, dass die Vorteile der Digitalisierung noch nicht in allen Bereichen der Landwirtschaft gleichermaßen zum Tragen kommen.
In Deutschland nutzen mehr als die Hälfte der Landwirte Apps und GPS-gesteuerte Landmaschinen, und der Einsatz von Drohnen liegt mit 37 Prozent deutlich über dem internationalen Durchschnitt. Dennoch sehen nur 45 Prozent der Landwirte weltweit ihre Höfe technologisch gut auf zukünftige Transformationen vorbereitet, in Deutschland liegt dieser Wert bei 49 Prozent.
Ein nicht unerheblicher Teil der Landwirte äußert sich unzufrieden über den aktuellen Grad der Digitalisierung auf ihren Betrieben. Zugleich blicken viele optimistisch in die Zukunft und erwarten eine zunehmende Integration von Künstlicher Intelligenz und Robotik-Lösungen in den nächsten fünf bis zehn Jahren.
Trotz der grundsätzlich positiven Haltung zur Digitalisierung in der deutschen Landwirtschaft offenbart die Studie somit auch, dass es noch viele Bereiche gibt, in denen Verbesserungs- und Entwicklungspotenzial besteht. Es wird deutlich, dass eine umfassende Digitalisierung nicht nur technische Anpassungen erfordert, sondern auch eine gezielte Unterstützung kleinerer Betriebe, um die vielfältigen Vorteile der Digitalisierung landwirtschaftsweit nutzen zu können.