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Neue Partnerschaft zwischen TAFE und Deutz soll Motorenverkauf ankurbeln

Im April sorgte für Aufsehen, als das Unternehmen seine langjährige Partnerschaft mit dem indischen Tractors And Farm Equipment (TAFE) beendete. Nur drei Monate später füllte Deutz die entstandene Lücke und verkündete eine neue Kooperation mit TAFE.

Deutz sieht in dieser Partnerschaft eine große Chance, sein Geschäft in Indien auszubauen, einem der weltweit am schnellsten wachsenden Märkte. Das Unternehmen betont, dass die indische Wirtschaft im Jahr 2023 um etwa sechs bis sieben Prozent gewachsen ist und dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes bis 2050 voraussichtlich vervierfacht wird. Die und der Bausektor werden dabei eine wesentliche Rolle spielen.

Motoren für Indien

Im Rahmen der langfristig angelegten Zusammenarbeit wird TAFE Motors bis zu 30.000 Motoren für Deutz produzieren. Diese umfassen 2,2-Liter-Motoren mit 50-75 PS und 2,9-Liter-Motoren mit 75-100 PS. Diese Motoren sollen das bestehende breite Sortiment von Deutz ergänzen und die verschiedenen globalen Emissionsstandards erfüllen.

TAFE Motors wird auch Motoren für neue Anwendungen auf dem indischen Markt herstellen. Diese Produktion findet im modernen Werk von TAFE Motors in Alwar, Rajasthan, Indien, statt. Deutz plant, die indische Produktionsbasis zu nutzen, um Motoren in benachbarte Märkte, insbesondere in der asiatisch-pazifischen Region (APAC), zu exportieren und dabei von Kosteneinsparungen in Produktion und Logistik zu profitieren.

Strategische Vorteile der Partnerschaft

Dr. Sebastian C. Schulte, CEO von Deutz, betont, dass die neue Partnerschaft es dem Unternehmen ermöglicht, weiterhin zu wettbewerbsfähigen Kosten zu produzieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass Deutz weniger abhängig von bestehenden Lieferanten wird, was angesichts technologischer Veränderungen und geopolitischer Herausforderungen immer wichtiger wird. Schulte erklärt, dass die Partnerschaft die Abhängigkeit von Lieferanten in geopolitisch sensiblen Regionen verringert, ohne die damit verbundenen Kostenvorteile zu opfern.

BRICS als strategischer Faktor

Ein weiterer Aspekt dieser Partnerschaft ist die geopolitische Lage. Indien ist eines der Gründungsmitglieder des wachsenden BRICS-Handelsblocks, einer Gruppe von Ländern, die eng im Handel kooperieren und darauf abzielen, den Dollar als erste globale Währung abzulösen. BRICS repräsentiert derzeit 29 % des weltweiten BIP und wächst schnell. Für deutsche Unternehmen, die oft kooperativ agieren, macht es Sinn, eine Partnerschaft mit einem wichtigen Akteur innerhalb dieser Handelsgruppe einzugehen.

Vorteile für beide Partner

Sandeep Sinha, CEO von TAFE Motors, erklärt, dass die Kooperation für beide Seiten vorteilhaft sei, da sie den Zugang zu gemeinsamen Ressourcen und Technologien ermögliche, um Motoren zu produzieren, die das bestehende Sortiment von TAFE Motors ergänzen. Er fügt hinzu, dass die Partnerschaft Deutz den Zugang zu hochwertigen Motoren zu besten Kosten für neue Anwendungen auf dem indischen und internationalen Markt bietet.

Für TAFE könnte die Zusammenarbeit mit Deutz auch den Zugang zu europäischen Märkten erleichtern. Derzeit werden TAFE- von Perkins-Motoren angetrieben, die als zuverlässig und leicht reparierbar gelten, aber möglicherweise als veraltet angesehen werden. Ein moderner Deutz-Motor könnte westliche Käufer überzeugen, dass TAFE-Traktoren eine ebenso gute Wahl wie andere Produkte auf dem stark umkämpften Kleintraktorenmarkt sind.

Diese neue Partnerschaft zwischen TAFE und Deutz zeigt das strategische Denken beider Unternehmen, um ihre Positionen auf dem globalen Markt zu stärken und von den Wachstumschancen in Indien und darüber hinaus zu profitieren.