Adblue: Ein Schlüssel zur Reduktion von Emissionen bei Dieselmotoren
Seit über zwei Jahrzehnten ist Adblue, eine wässrige Harnstofflösung, aus der Welt der Dieseltechnologie nicht mehr wegzudenken. Ursprünglich von Automobilingenieuren und Technikern in Nutzfahrzeugwerkstätten verwendet, ist diese Flüssigkeit heute weitgehend dafür bekannt, dass sie in einem separaten Tank des Fahrzeugs zugeführt wird und im Auspuffsystem eine wesentliche Rolle bei der Reduktion schädlicher Emissionen spielt.
Adblue basiert auf einer Lösung von Harnstoff in Wasser, die durch einen chemischen Prozess im Auspuffsystem die Stickoxide (NOx) in den Abgasen reduziert. Diese Stickoxide und der Feinstaub sind die primären Schadstoffe in Dieselabgasen, die als gesundheitsschädlich gelten.
Die Verbrennungstemperatur im Motor spielt eine entscheidende Rolle für die Menge der Emissionen: Höhere Temperaturen verringern den Ausstoß von Feinstaub, führen jedoch zu einer erhöhten NOx-Bildung. Dies stellt ein Dilemma für die Ingenieure dar, da ein optimaler Betriebspunkt gefunden werden muss, der beide Emissionstypen effektiv kontrolliert.
Es gibt drei Hauptmethoden, um dieses Problem anzugehen. Erstens die Rückführung eines Teils des Abgases in den Motor, was jedoch zunehmend an Beliebtheit verliert. Zweitens die Nutzung eines Diesel-Partikelfilters (DPF), um bei niedrigeren Temperaturen Feinstaub zu filtern. Die dritte Methode ist die Hochtemperaturverbrennung kombiniert mit einer selektiven katalytischen Reduktion (SCR), bei der NOx mithilfe von Adblue aus dem Abgas entfernt wird.
In diesem Prozess zersetzt sich der Harnstoff und setzt Ammoniak frei, das dann mit den Stickoxiden reagiert und unschädlichen Stickstoff und Wasser bildet. Dieser Vorgang findet über einem Katalysator statt, der auf einer Wabenstruktur aufgebracht ist und häufig aus Oxiden seltener Metalle besteht.
Trotz seiner Effektivität kann Adblue bei unsachgemäßer Handhabung zu Problemen führen. Die Qualität des Adblues, die Einhaltung der ISO-Norm 22241 für die Zusammensetzung und die Vermeidung von Verunreinigungen sind entscheidend für die einwandfreie Funktion des Systems. Verunreinigungen oder eine abgelaufene Haltbarkeit des Produkts können zu Verstopfungen der Einspritzdüsen und Schäden am Katalysator führen, was die Motorleistung beeinträchtigt.
Adblue selbst ist eine nicht gefährliche Substanz, die jedoch bei direkter Sonneneinstrahlung oder Temperaturen über 30 Grad Celsius abbaut. Es gefriert bei etwa -11 Grad Celsius, bleibt jedoch nach dem Auftauen weiterhin verwendbar. Kontamination durch Wasser, Staub oder andere Flüssigkeiten muss vermieden werden, um die Reinheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.
Obwohl es als nicht gefährlich eingestuft wird, können größere Auslaufmengen das Grundwasser verunreinigen, daher ist eine sichere Lagerung in Auffangwannen ratsam. Die korrekte Handhabung und Lagerung von Adblue ist essentiell, um die Funktionalität und Effektivität in der Reduktion von Diesel-Emissionen sicherzustellen.