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Ärger nach Wolf-Angriff: Schafzüchter denkt ans Aufgeben.

Trotz Herdenschutz: Wölfe reißen seltene Schafe in Aurich

In Aurich hat sich ein dramatischer Vorfall ereignet, der die lokale Landwirtschaft und Naturschutzexperten gleichermaßen herausfordert. Ein Schafzüchter, Wilfried Wachtendorf, erlebte trotz strenger Schutzmaßnahmen den Verlust seiner durch Wolfsrisse. Wachtendorf züchtet die seltenen Coburger Fuchsschafe, eine Schafart, die für ihre Wolle bekannt ist und nicht häufig vorkommt.

Nachdem bereits ein früherer Übergriff von Wölfen stattgefunden hatte, investierte Wachtendorf in erhebliche Schutzvorkehrungen. Auf Anraten des Naturschutzbundes Deutschland () errichtete er einen 1,55 Meter hohen Zaun mit Untergrabeschutz und einen Sechs-Litzen-Elektrozaun, um seine Tiere zu sichern. Diese Maßnahmen sollten die vor weiteren Angriffen schützen.

Dennoch überwanden am 12. April diese Sicherheitsvorkehrungen. Sie drangen in das Gehege ein und töteten zehn der wertvollen Tiere. Wachtendorf beschrieb die Situation gegenüber der Bild-Zeitung mit den Worten: „Meine Schafe hatten keine Chance. Das Buffet war eröffnet, keiner konnte mehr vom Tisch weg.“ Er deutet auch an, dass der Zaun letztlich eine Falle für die Schafe darstellte, aus der sie nicht entkommen konnten.

Die Reaktion des Züchters auf den Vorfall war von Frustration und Wut geprägt. Er legte die toten Schafe für drei Tage in Sichtweite der benachbarten Straße ab, um auf das Problem aufmerksam zu machen und seinen Unmut über die Situation auszudrücken. Wachtendorf kritisierte auch die Reaktion der Nabu-Experten, die seiner Meinung nach die Problematik des ostfriesischen Bodens, der möglicherweise nachgegeben hatte, zu lapidar behandelten.

Angesichts dieser tragischen Ereignisse sieht sich Wachtendorf mit der schwierigen Entscheidung konfrontiert, möglicherweise seine fast 30-jährige Tätigkeit in der Schafzucht aufzugeben. Er fürchtet, dass die Wölfe zurückkehren könnten, und fühlt sich von den bestehenden Schutzmaßnahmen im Stich gelassen.

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