Die australische Labor-Regierung hat eine bedeutende Entscheidung getroffen: Ab dem 1. Mai 2028 wird der Lebendexport von Schafen per Schiff verboten. Dieser Schritt wird aus Tierschutzgründen unternommen und soll gleichzeitig die heimische Schaffleischerzeugung fördern. Landwirtschaftsminister Murray Watt hat angekündigt, dass die gesetzliche Grundlage für das Verbot noch in dieser Legislaturperiode vom Parlament verabschiedet werden soll.
Unterstützung für den Übergang
Um den betroffenen Sektor während des Übergangs zu unterstützen, wird die Regierung etwa 66 Millionen Euro für verschiedene Maßnahmen bereitstellen. Dazu gehören die Umstrukturierung von Lieferketten und die Entwicklung neuer Vermarktungsalternativen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Bundesstaat Westaustralien, der besonders stark vom Lebendexport betroffen ist. Ziel ist es, die heimische Fleischerzeugung zu stärken und dadurch mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu schaffen.
Rückgang des Lebendexports
Die Regierung betont, dass der Wert des Lebendexports in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist, während die Exporte von Lamm- und Hammelfleisch gestiegen sind. Der Schritt soll das Wohlergehen der australischen Schafe schützen und sicherstellen, dass Australien weltweit führend in Tierschutzpraktiken bleibt. „Australien muss sicherstellen, dass es die höchsten Standards im Tierschutz einhält“, so Watt.
Kritik und Kontroversen
Der nationale Bauernverband (NFF) hat sich schockiert über den geplanten Ausstieg in nur vier Jahren gezeigt. Sie kritisieren die finanzielle Unterstützung als unzureichend und befürchten negative Auswirkungen auf die Bauern und ihre Familien. Der NFF warnt davor, dass extremistische Tierschutzgruppen durch das Exportverbot gestärkt werden und die Landwirte unter ideologiegetriebener Politik leiden.
Die Oppositionspartei hat bereits angekündigt, im Falle eines Wahlsiegs den Export von lebenden Schafen wieder einführen zu wollen. Auch andere Agrarverbände äußern Bedenken, dass ihre Branche als nächstes von einem Exportverbot betroffen sein könnte. Diese Entscheidung polarisiert weiterhin die australische Agrarindustrie und führt zu intensiven Diskussionen über die Zukunft der Tierexporte in Australien.
Trotz der finanziellen Unterstützung und der geplanten Maßnahmen bleibt die Entscheidung umstritten. Die Diskussionen und Kontroversen rund um den Lebendexport von Tieren werden voraussichtlich auch in den kommenden Jahren anhalten und die australische Agrarindustrie nachhaltig beeinflussen.