An der Grenze zwischen Hessen und Bayern hat eine Wölfin über einen längeren Zeitraum für erhebliche Unruhe gesorgt, da sie wiederholt Schafe riss. Das Tier zeigte sich in der Lage, selbst Schutzmaßnahmen zu überwinden, was die Situation weiter verschärfte. Als Reaktion darauf erteilte die Regierung von Unterfranken Anfang August eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss des Wolfs. Diese Genehmigung wurde nun umgesetzt, wie die Hessenschau berichtet.
Der betreffende Wolf wurde letzte Woche in der Hohen Rhön erlegt. Ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums bestätigte, dass es sich um den ersten Wolfsabschuss in Bayern seit Jahren handelt. Die Wölfin, bekannt unter der Kennung GW3092f, wurde mit zahlreichen Rissen in Bayern und Hessen in Verbindung gebracht. Zuletzt fielen sechs Schafe in der Hohen Rhön, nahe der Grenze zu Hessen und Thüringen, den Angriffen zum Opfer; vier weitere Tiere wurden verletzt. Es steht noch aus, ob diese Vorfälle ebenfalls auf das Konto des nun erlegten Wolfs gehen.
Es muss außerdem noch geklärt werden, ob das getötete Tier tatsächlich die Wölfin GW3092f ist. Die Schäden durch Wölfe in der Region sind erheblich: Im Juli wurden in der Rhön fünf Ziegen, sieben Schafe und ein Lamm getötet. Insgesamt sind von Ende September 2023 bis Ende Juli 2024 32 Fälle dokumentiert, darunter auch der Tod eines Pferdes, bei dem jedoch kein eindeutiger genetischer Nachweis auf einen Wolf erbracht werden konnte.
Eine geplante Verordnung sollte ursprünglich im Mai den Abschuss problematischer Wölfe in Bayern erleichtern. Diese Regelung wurde jedoch im Juli vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof aufgrund eines Formfehlers aufgehoben, so die Hessenschau weiter. Auch in Hessen gestaltet sich der Abschuss von Wölfen als komplex. Hier ist ebenfalls eine spezielle behördliche Genehmigung notwendig. Die Regierungskoalition aus CDU und SPD hat kürzlich angekündigt, diese Prozesse zu vereinfachen, indem der Wolf in das Jagdrecht aufgenommen werden soll.