Anzeige
 

Blauzungenkrankheit in Österreich: Erste Fälle seit 2016 entdeckt

Nach einer mehrjährigen Pause sind in erneut Fälle der aufgetreten. Die ersten bestätigten Vorfälle seit 2016 betreffen ein Rind in Vorarlberg und zwei in der Steiermark. Diese Viruserkrankung, die Schafe, Rinder, Ziegen und wiederkäuende Wildtiere wie Hirsche und Rehe betrifft, wird durch Stechmücken übertragen. Aufgrund der Übertragungsweise durch Mücken könnte sich die Krankheit in den kommenden Wochen weiter ausbreiten.

Das österreichische Gesundheitsministerium gibt jedoch Entwarnung für den Menschen; eine Übertragung der Krankheit auf den Menschen durch Kontakt mit infizierten Tieren oder durch den Konsum von Milchprodukten und Fleisch ist nicht möglich. Trotzdem wurden landesweite Handelsbeschränkungen für die betroffenen Tierarten eingeführt, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern.

Die Blauzungenkrankheit ist in vielen Teilen Europas, einschließlich Deutschland, Frankreich, Italien und der , verbreitet. In den letzten Wochen wurde europaweit ein Anstieg der Fälle verzeichnet, was auch die Regionen an der Grenze zu Österreich betrifft. In Deutschland wurden Anfang September über 7.600 Fälle registriert.

In Vorarlberg wurde ein besonders aggressiver Serotyp 3 der Krankheit festgestellt, der vor allem bei Schafen schwere Krankheitsverläufe und hohe Sterblichkeitsraten verursacht. Auch bei Rindern führt diese Variante zu deutlichen Symptomen, einschließlich eines erheblichen Rückgangs der Milchproduktion. Die betroffenen Tiere leiden unter Fieber und Schwellungen im Kopf- und Maulbereich, die tödlich enden können. In der Steiermark wurden Fälle des Serotyps 4 registriert, der bisher mildere Symptome verursacht.

Das Gesundheitsministerium empfiehlt Tierhaltern dringend, empfindliche Tierarten, insbesondere gegen den Serotyp 3, zu impfen, um schwere Verläufe der Krankheit zu vermeiden. Obwohl die Impfung keinen vollständigen Schutz bietet, mildert sie den Krankheitsverlauf und reduziert das Leiden der Tiere. Seit Juli sind alle in Europa verfügbaren Impfstoffe auch in Österreich zugelassen.

Zusätzlich wird geraten, empfindliche Tiere während der Morgen- und Abendstunden, wenn Stechmücken besonders aktiv sind, im Stall zu halten. Da die Blauzungenkrankheit meldepflichtig ist, führen die aktuellen Fälle zu Handelsrestriktionen für die betroffenen Tiere. Innerhalb Österreichs ist der Handel mit diesen Tieren erlaubt, sofern sie am Tag des Transports klinisch gesund sind.

Mit den neuen Fällen in Vorarlberg und der Steiermark gilt Österreich nicht länger als „seuchenfrei“. Das ganze Land wurde zur „Blauzungenzone“ erklärt, was zusätzliche Regelungen für den Handel innerhalb der EU nach sich zieht. Trotz des Verlusts des „seuchenfreien“ Status, den Österreich seit dem 15. April 2021 innehatte, sind Transporte von Tieren in andere EU-Staaten unter bestimmten Bedingungen möglich.

Weitere Nachrichten

Bayern führt Landtierarztquote zur Sicherung der tiermedizinischen Versorgung ein

Bayern ergreift Maßnahmen gegen den drohenden Mangel an Tierärzten in ländlichen Gebieten: Ab dem Wintersemester 2025/2026 wird an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München...

EU diskutiert strengere Regeln für Tiertransporte nach Vorfällen an Außengrenze

In der Europäischen Union sind Tiertransporte und die damit verbundenen Regelungen erneut in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Dies geschieht als Reaktion...

700 US-Milchviehbetriebe betroffen: Rohmilch wird auf Vogelgrippe getestet

In den USA müssen zukünftig 700 Milchviehbetriebe ihre Rohmilch auf das Vogelgrippevirus testen lassen. Diese neue Regelung tritt ab dem 16. Dezember...

Anpassung des Schutzstatus für Wölfe in Europa

Der Schutzstatus des Wolfs in Europa wird nach einer Entscheidung des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention von "streng geschützt" auf "geschützt" herabgestuft....

Enorme Kritik an Wolfszahlen des BfN: Zweifel an Korrektheit

Ende November veröffentlichte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) die aktuellen Zahlen zur . Die Glaubwürdigkeit dieser Daten wird jedoch erneut in Frage...