In Brandenburg werden schrittweise die Restriktionszonen, die nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) eingerichtet wurden, aufgehoben. Diese Entwicklung folgt einer Entscheidung des Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Umweltschutz, unterstützt durch Informationen des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Die EU-Kommission hat das weitere Vorgehen für die tiergesundheitlichen Sperrzonen definiert, nachdem die Tierseuchenmaßnahmen schnell umgesetzt wurden und es zu keiner weiteren Verbreitung der Seuche kam.
Konkret wird die 3-km-Schutzzone sofort aufgehoben und in die bestehende Überwachungszone integriert, die noch bis zum 24. Februar 2025 erhalten bleibt. Anschließend bleibt eine verkleinerte Überwachungszone um den Ausbruchsort bis zum 11. April 2025 bestehen. Cem Özdemir hat betont, dass Deutschland durch sein konsequentes und transparentes Vorgehen international Anerkennung gefunden hat, was sich auch positiv in den Verhandlungen mit europäischen Partnern auswirkt. Die von der EU festgelegte kleinere Zone ist eine direkte Folge dieser Bemühungen. Özdemir zeigt sich zuversichtlich, dass Deutschland auch in den Verhandlungen mit Drittstaaten eine gute Ausgangsposition behalten wird.
Parallel zu den Entwicklungen auf EU-Ebene werden bereits Vorbereitungen getroffen, um die MKS-Freiheit Deutschlands bei der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) wiederzuerlangen. Der Landesbauernverband Brandenburg (LBV) zeigt sich erleichtert über die Aufhebung der Zonen. Denny Tumlirsch, Hauptgeschäftsführer des LBV, erklärt, dass eine weitere Verlängerung der Restriktionszeit den regionalen Schweinefleischproduzenten mehr geschadet hätte als genutzt und zu größerer Unruhe am Markt geführt hätte. Der LBV fordert die Schlachtindustrie auf, zur Normalisierung beizutragen, indem sie die Frequenz der Abholung schlachtreifer Tiere sofort erhöht.
Die neu entstandene, kleinere Zone dient ausschließlich der Einhaltung der EU-Regularien und spiegelt keine tatsächliche Seuchengefahr wider. Der Landesbauernverband fordert nun schnellstmögliche Entschädigungen für die betroffenen Betriebe in den ehemaligen Restriktionszonen sowie im gesamten Bundesland. Vom Bundeslandwirtschaftsministerium wird erwartet, dass es die finanziellen Mittel aus EU- und Bundesreserven zur Unterstützung der Lebensmittelerzeuger einsetzt.
Abschließend appelliert der Landesbauernverband an das Landwirtschaftsministerium von Brandenburg, die Seuchenbekämpfung als festen Bestandteil in die dringend zu erarbeitende Nutztierstrategie für Brandenburg zu integrieren, um den Selbstversorgungsgrad in der Metropolregion zu erhöhen und die Besonderheiten des Standorts sowie das pflanzenbauliche Potenzial Brandenburgs zu berücksichtigen.