Anzeige
 

Goldschakal auf dem Vormarsch: Niedersachsen bald neues Verbreitungsgebiet?

Der Goldschakal, ein scheuer Räuber, der kleiner als ein Wolf und etwas größer als ein Fuchs ist, könnte in bald heimisch werden. Mit einem Gewicht von 8 bis 15 kg und einer Körperlänge von 80 bis 95 cm stammt er ursprünglich aus Süd-Osteuropa und weiten Teilen Asiens. Doch in den letzten Jahren mehren sich die Sichtungen dieses Tieres auch in Norddeutschland.

In Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurden immer wieder einzelne Goldschakale gesichtet. Der erste Nachweis in Niedersachsen erfolgte 2015 in Cuxhaven, während Schleswig-Holstein seinen ersten sicheren Nachweis im März 2017 im Kreis Dithmarschen verzeichnete. Besonders bemerkenswert war der Nachweis im September 2022: Erstmals wurden im Landkreis Uelzen Goldschakalwelpen fotografiert, was die dritte dokumentierte Reproduktion in Deutschland darstellt.

Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN), berichtet von mehr als 19 gesicherten Nachweisen des Goldschakals in Niedersachsen. Der letzte bestätigte Nachweis in Schleswig-Holstein gelang im Mai 2023 im Kreis Plön.

Obwohl der Goldschakal äußerlich eher einem Wolf ähnelt, ähnelt sein Beutespektrum eher dem eines Fuchses. Er ernährt sich hauptsächlich von Kleinsäugern, Amphibien, Insekten, Obst und Vögeln, selten erbeutet er Rehe oder deren . Es gab auch vereinzelte Meldungen über Angriffe auf Schafe.

Aktuell wird der Goldschakal nicht in der EU-Unionsliste als invasive Art geführt. Doch die Landesjägerschaft Niedersachsen sieht die Etablierung des Goldschakals mit Besorgnis. Besonders im Hinblick auf den Schutz gefährdeter Arten wie Bodenbrüter könnte der Goldschakal die Zahl der Fressfeinde (zu denen bereits Fuchs, Marderartige und Neozoen wie Marderhund und Waschbär zählen) weiter erhöhen. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit und Opportunität ist zu erwarten, dass die Zahl der Sichtungen und Nachweise in Zukunft weiter steigen wird.

Hinweise und Nachweise des Goldschakals können wie beim Wolf an das Wolfsmonitoring der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. gemeldet werden. Dafür stehen die Online-Formulare des Wolfsmonitorings zur Verfügung, da beide Arten in derselben Datenbank erfasst werden.

Weitere Nachrichten

Neue Tierwohl-Kriterien im deutschen Lebensmitteleinzelhandel

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat nach intensiven Diskussionen die überarbeiteten Kriterien für seine -Programme aktualisiert. Diese Neuerungen orientieren sich stark an den...

Neue Kriterien für ITW-Mäster ab 2025

Ab 2025 gelten für Mäster der Initiative Tierwohl (ITW) neue Kriterien, die von Beginn des Jahres an umgesetzt werden müssen. Ein Beispiel...

Wichtige Termine für den 13. November auf der EuroTier in Hannover

Vom 12. bis zum 15. November öffnet die EuroTier in ihre Tore. Hier erfahren Sie die wichtigsten Termine des Tages.

Neue Erkenntnisse zur Verbreitung des Blauzungenvirus BTV12

Das Blauzungenvirus des neuen Serotyps 12 (BTV12) scheint sich bisher kaum in den verbreitet zu haben. Dies geht aus aktuellen Untersuchungen...

Fortsetzung der ITW Rind bis 2025: Neue Regelungen beschlossen

Die Initiative Tierwohl Rind (ITW Rind) wird bis Ende 2025 fortgesetzt. Eine Übereinkunft darüber erzielten Vertreter aus Landwirtschaft, Fleischindustrie und Einzelhandel. Die...