In aktuellen Studien wird der Einfluss von Stallluft auf die Prävention und mögliche Heilung von Asthma bei Kindern untersucht. Die Forschung konzentriert sich darauf, ob Aerosole, die direkt aus Kuhställen gewonnen werden, eine schützende Wirkung auf Kinder haben könnten.
Ungewöhnlich, jedoch vielversprechend: Die Luft aus Kuhställen könnte möglicherweise Asthma bei Kindern verhindern und sogar bereits erkrankte junge Patienten therapieren. Diese Hypothese wird nicht nur in den wissenschaftlichen Einrichtungen des Helmholtz-Zentrums an der Ludwig-Maximilians-Universität München geprüft, sondern auch praktisch auf einem Landwirtschaftsbetrieb in Oberbayern getestet.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Erika von Mutius, Direktorin des Instituts für Asthma- und Allergieprävention am Helmholtz-Zentrum, wird dieser Ansatz erforscht. Prof. von Mutius, auch als Kinderärztin tätig, hat beobachtet, dass auf Bauernhöfen mit Milchviehhaltung aufwachsende Kinder selten Asthma entwickeln. Diese Beobachtung hat zu weiterführenden Studien angeregt, deren erste Ergebnisse kürzlich auf dem biologisch bewirtschafteten Hof der Familie Obereisenbuchner in Hutlehen vorgestellt wurden.
Dort erläuterte die Ärztin vor dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, dass die Kombination aus Stallstaub und frischer, teils roher Kuhmilch signifikant zur Reduktion von Asthmafällen bei Kindern beiträgt. Die Entwicklung eines darauf basierenden Nasensprays ist allerdings noch in einer frühen Phase und erfordert weitere intensive Forschungsarbeiten.