Anzeige
 

Regelungen zum Wolfsabschuss zeigen keine Wirkung: 19 Schafe getötet

Die aktuellen Geschehnisse in Mecklenburg-Vorpommern und verdeutlichen, dass die neuen Regelungen für den schnellen Abschuss auffälliger Wölfe in der Praxis bisher wenig Veränderung für die betroffenen Weidetierhalter gebracht haben. Schäfermeister Ingo Stoll aus Vorpommern-Rügen erlebte erst kürzlich den dritten Wolfsübergriff auf seine Herde seit Jahresbeginn, bei dem er 19 Schafe verlor und weitere 15 verletzt wurden, berichtet Ostsee Zeitung. Trotz erhöhter Sicherheitsmaßnahmen durch einen Elektrozaun forderte Stoll nach diesen Angriffen den schnellen Abschuss des Wolfes, was bisher nicht erfolgte.

Obwohl Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile zum Jagdrecht zählen, ändert sich an ihrem Schutzstatus nichts Wesentliches. Jeder Fall muss einzeln geprüft werden, und der Minister Till Backhaus kritisiert, dass der Bund keine schnelle Lösung für die Entnahme problematischer Wölfe schafft. Auch in Niedersachsen konnte trotz einer Genehmigung ein nicht entnommen werden, da gegen die Entscheidung mehrere Eilanträge eingegangen waren.

Das aktives Wolfsmanagement hat als Reaktion seine Mitarbeit im Dialogforum und Wolf ausgesetzt und kritisiert das niedersächsische Umweltministerium für den unzureichenden Fortschritt und die Missachtung der Mitarbeit. Jörn Ehlers, Sprecher des Aktionsbündnisses, betont den Unmut über die Handhabung der Wolfsproblematik.

Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung geht sogar so weit, den Rücktritt aller Umweltminister in Deutschland zu fordern, da diese ihrer Meinung nach die Rechtssicherheit für Weidetierhalter nicht gewährleisten können. Der Verein weist darauf hin, dass nicht mehr der Wolf, sondern bestimmte Schafrassen und die durch Schafbeweidung erhaltenen Naturräume die eigentlichen Leidtragenden sind.

Die derzeitige Situation wirft ein Schlaglicht auf den schwierigen Balanceakt zwischen und den berechtigten Anliegen der Landwirtschaft. Während die Population der Wölfe in bestimmten Gebieten steigt, sehen sich Weidetierhalter zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die eine Diskussion um geeignete Schutz- und Managementmaßnahmen unumgänglich machen.

Weitere Nachrichten

Tierarzneimittelmarkt 2024 erstmals über einer Milliarde Euro

Im Jahr 2024 hat der deutsche Markt für Tierarzneimittel erneut deutlich zugelegt und erstmals ein Umsatzvolumen von über einer Milliarde Euro erreicht....

Frühe Silageernte senkt Futterkosten im Winter

Auf vielen Milchviehbetrieben wurde der erste Stickstoff bereits im März auf die Silageflächen ausgebracht. Vor allem Betriebe mit herbstkalbenden Kühen oder Wintermelkung...

Studie offenbart Defizite bei EU-Tiertransportkontrollen

Eine aktuelle Untersuchung des Forschungsdienstes des Europäischen Parlaments deckt gravierende Mängel in der Umsetzung der bestehenden Standards für Tiertransporte innerhalb der Europäischen...

Effizientere Viehwirtschaft könnte Antibiotikaeinsatz stark reduzieren

Eine kürzlich veröffentlichte Studie, an der die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sowie Forschungspartner beteiligt waren, unterstreicht die Bedeutung der...

Neuer Biosensor erkennt H5N1 in Stallluft – Echtzeit statt Stunden

Ein Forscherteam hat eine wegweisende Technologie zur Früherkennung von Vogelgrippe in Geflügelställen entwickelt. Der innovative Biosensor, konzipiert an der Washington University, ermöglicht...