Anzeige
 

Wut und Angst: Wolfsrudel bedroht Rinderweiden in Kierspe

In Kierspe, einem Ort im Märkischen Kreis, herrscht unter Weidetierhaltern große Besorgnis aufgrund der zunehmenden Präsenz eines Wolfsrudels. Während Naturschützer die Rückkehr der Wölfe begrüßen und sich über Videoaufnahmen einer Wolfsfamilie mit Welpen in Herscheid freuen, stehen die Landwirte der Region unter enormem Druck.

Reiner Grafe, ein Vertreter des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Kierspe, berichtet von den direkten Auswirkungen, die das Auftauchen der Wölfe auf seine Viehherden hat, schrieb Märkische Zeitungsverlag. Die , die normalerweise nur den hofeigenen Hund gewöhnt sind, können zwischen Hund und nicht unterscheiden und geraten in Panik, wenn Wölfe die Weiden betreten. Die Folge sind dramatische Szenen, in denen die Tiere durch Zäune brechen und dabei schwere Verletzungen erleiden. Solche Vorfälle führen nicht nur zu Verletzungen der Tiere, sondern auch zu einem erhöhten Unfallrisiko im Straßenverkehr.

Die Landwirte sehen sich einer „Vollkatastrophe“ gegenüber, wie Grafe es ausdrückt. Die beständige Bedrohung durch das Wolfsrudel führt zu einer permanenten Alarmbereitschaft. Einige kleinere Rinder hält Grafe bereits im Stall, und das Abkalben auf der Weide wurde eingestellt, um die Wölfe nicht anzulocken. Die hohen Kosten für eine den Herdenschutzstandards entsprechende Einzäunung der Weiden sind für viele Bauern nicht tragbar. Grafe schätzt, dass er für 15 Kilometer Zaun aufkommen müsste, eine finanzielle und arbeitstechnische Belastung, die er mit der Finanzierung von zwei Kindergärten vergleicht.

Die Situation spitzt sich weiter zu, wie der Wolfsberater Heiko Cordt berichtet. Kürzlich wurden Videoaufnahmen gemacht, die zeigen, wie sieben Wölfe, darunter sechs Jungtiere, durch das Gebiet streifen. Die Anzahl der Wölfe hat zugenommen, und entsprechend steigt auch die Häufigkeit von Zwischenfällen mit Wildtieren. Der örtliche Revierjäger Moritz Marl bestätigt, dass solche Vorfälle nun häufiger auftreten und viele hungrige Mäuler gestopft werden müssen.

Die Angst und der Ärger der Weidetierhalter sind verständlich, wenn man die Gefahr für ihre Tiere und ihre Existenzgrundlage betrachtet. Während die Diskussionen über den Umgang mit der wachsenden weitergehen, bleibt für viele Landwirte die Sorge, dass sie ihre Weidehaltung aufgeben müssen, sollte sich die Situation nicht verbessern.

Weitere Nachrichten

Zunehmende Wolfsangriffe auf Nutztiere in den Niederlanden

In den Niederlanden ist die Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere signifikant höher als in Deutschland, wie aktuelle Daten der Interprovinzialbehörde BIJ12 in...

Blauzungenkrankheit breitet sich in Schaf- und Rinderbeständen aus

Ein Fall von Blauzungenkrankheit wurde kürzlich in einer deutschen Rinderherde identifiziert. Nach der Entdeckung eines erkrankten Tieres handelte der betroffene umgehend...

Blauzungenkrankheit in Österreich: Erste Fälle seit 2016 entdeckt

Nach einer mehrjährigen Pause sind in Österreich erneut Fälle der Blauzungenkrankheit aufgetreten. Die ersten bestätigten Vorfälle seit 2016 betreffen ein Rind in...

West-Nil-Virus in Niedersachsen: Gefahr für Pferde steigt

Seit dem Spätsommer 2024 verzeichnet eine besorgniserregende Zunahme von West-Nil-Virus-Infektionen bei Pferden. Diese Entwicklung hat bereits in mehreren Landkreisen zu schweren...

Blauzungenkrankheit breitet sich in Deutschland aus: Deichabschnitte gesperrt

In Schleswig-Holstein verschärft sich die Situation um die Blauzungenkrankheit weiterhin. Viele Rinder und Schafe sind bereits infiziert und leiden unter den Symptomen...