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Zunehmende Wolfsangriffe auf Nutztiere in den Niederlanden

In den Niederlanden ist die Zahl der Wolfsangriffe auf signifikant höher als in Deutschland, wie aktuelle Daten der Interprovinzialbehörde BIJ12 in Utrecht zeigen. Im Jahr 2023 verzeichneten neun Wolfsrudel in den Niederlanden insgesamt 426 Angriffe, bei denen 1.416 Nutztiere getötet wurden. Im Vergleich dazu zählte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Deutschland Anfang Oktober 2023 insgesamt 184 Wolfsrudel, die im Jahr 2022 1.136 Angriffe mit 4.366 getöteten Tieren durchführten. Das ergibt in Deutschland durchschnittlich etwa sechs Angriffe pro Rudel im Jahr, mit rund 24 Todesopfern, während in den Niederlanden jedes Rudel durchschnittlich 47 Angriffe und 157 Todesfälle verzeichnete.

Diese Diskrepanz wird in den Niederlanden teilweise den Landwirten zugeschrieben, denen vorgeworfen wird, ihre Nutztiere nicht ausreichend zu schützen. Die niederländische Stiftung Agrifacts widerspricht dieser Darstellung und führt die hohen Angriffszahlen auf die geringe Größe der Naturschutzgebiete zurück. Insbesondere im Waldgebiet Veluwe teilen sich sieben Rudel eine Fläche von nur 1.000 Quadratkilometern, was etwa 140 Quadratkilometern pro Rudel entspricht. Zum Vergleich: In Deutschland umfasst das durchschnittliche Jagdgebiet eines Wolfsrudels etwa 250 Quadratkilometer, meist in großen, dünn besiedelten Waldgebieten.

Laut BIJ12 haben die in den Niederlanden ihre Jagdgebiete auf durchschnittlich 250 Quadratkilometer erweitert, wobei fast die Hälfte dieser Fläche außerhalb von Naturschutzgebieten liegt. Dies führt dazu, dass landwirtschaftliche Nutztiere zunehmend ins Visier der Wölfe geraten. Die Anzahl der bestätigten Wolfsschäden ist in den Niederlanden stark gestiegen: Bis zum 10. Juli 2024 wurden bereits etwa 1.277 Nutztiere getötet, während es im gleichen Zeitraum des Vorjahres nur 530 waren.

Diese Entwicklung zeigt, dass das Management von Wolfsrudeln und der Schutz von Nutztieren in den Niederlanden und in Deutschland unterschiedlichen Herausforderungen gegenübersteht. Die Debatte über angemessene Schutzmaßnahmen und die Anpassung der Lebensräume für Wölfe wird daher sowohl von Umweltschützern als auch von Landwirten intensiv geführt.

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