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Handelspolitik der USA verunsichert Getreidemärkte

Die jüngsten Entwicklungen in der Handels- und Zollpolitik der neuen US-Regierung sorgen für Verunsicherung auf den internationalen Getreidemärkten. Diese Unsicherheit wirkt sich auch auf die Erzeugerpreise hierzulande aus.

Die Märkte für , Gerste und andere Getreidesorten waren in den letzten Wochen von geopolitischen Krisen geprägt. Die ersten Maßnahmen des neuen US-Präsidenten führten zu deutlichen Preisschwankungen an den Terminbörsen, die sich auch auf die Erzeugerpreise für Weizen, und Co. auswirkten.

Insbesondere die US-Zollpläne haben zu weiterer Verunsicherung beigetragen. Die Ankündigung (und anschließende Rücknahme) von Zöllen auf Getreide, Ölsaaten und Energierohstoffe verstärkte die Unsicherheiten zusätzlich. Besonders betroffen sind Waren aus Kanada und Mexiko. Die Märkte befürchten negative Auswirkungen auf den Agrarsektor durch Verschiebungen der Warenströme und Preisänderungen. Gegenmaßnahmen der betroffenen Länder werden erwartet, und der tatsächliche Start der Zölle wurde bereits zweimal verschoben. Dennoch tragen die hartnäckigen Gerüchte und häufigen Ankündigungen weiterhin zur Verunsicherung in der Branche bei.

Die starken Kursschwankungen an den internationalen Warenterminbörsen erschweren das Risikomanagement der Agrarhandelsunternehmen erheblich. Aufgrund der Unsicherheiten herrscht derzeit in der gesamten Branche eine gewisse Zurückhaltung.

Die Exporte von Weizen der EU in Drittländer liegen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Rumänien ist derzeit der größte Weizenexporteur der EU, gefolgt von Deutschland. Die wichtigsten Abnehmerländer für EU-Weizen sind Nigeria, und Algerien. Auch die Exporte von Gerste sind rückläufig. Die aktuellen Marktbedingungen werden zudem durch den Konflikt zwischen der Ukraine und und die Auswirkungen auf den Getreidehandel im Schwarzen Meer beeinflusst.

In den ersten sieben Monaten dieses Wirtschaftsjahres hat sich die EU zu einem Nettoimporteur von Getreide und Getreideprodukten entwickelt. Die Erzeugerpreise unterliegen den schwankenden Börsenkursen und die Nachfrage konzentriert sich hauptsächlich auf Futtergetreide.

Die aktuellen Wetterbedingungen in Europa haben Auswirkungen auf die Weizenernte, da in einigen Regionen Regenmangel herrscht und in anderen Gebieten zu viel die Landwirte beunruhigt. Die Unsicherheiten auf dem Weltmarkt führen zu einer abwartenden Haltung von Mühlen und Exporteuren.

Es wird empfohlen, weitere Teilmengen der Ernte 2025 jetzt zu vermarkten, da die Feldbestände bislang gut durch den Winter gekommen sind. Auf dem Kassamarkt bleibt die Nachfrage für die Ernte 2024 weiterhin relativ gering, wobei die Inlandsnachfrage stabil bleibt.

https://www.topagrar.com//markt/news/getreidemarkt-lotterie-um-us-zolle-20012523.html