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Leere Ställe neu genutzt: Von Schweinezucht zu Edelpilzproduktion

Die Familie Rein aus Baden-Württemberg hat eine bemerkenswerte Transformation hinter sich. Noch vor wenigen Jahren konzentrierte sich der landwirtschaftliche Betrieb der Familie auf die Schweinehaltung, mit 75 Zuchtsauen und 300 Mastplätzen. Doch die sinkenden und steigenden politischen Anforderungen brachten die Familie dazu, ihre Geschäftsstrategie grundlegend zu überdenken. „Wir wollen raus aus diesem Wahnsinn“, entschied die Familie und stellte die Schweinezucht ein.

Die Suche nach einer neuen Betätigung führte die Reins zu einer unerwarteten, aber lukrativen Marktnische: der Anbau von Edelpilzen. Inspiriert durch professionelles Coaching und den Besuch eines erfolgreichen Pilzbetriebs in Österreich, beschlossen sie, ihre alten Schweineställe in hochmoderne Pilzzuchtanlagen umzubauen.

Die Umgestaltung war tiefgreifend. Die alten Stallungen wichen klimatisierten Räumen, in denen nun die Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und CO2-Konzentrationen präzise reguliert werden. Diese technische Ausstattung ermöglicht es der Familie, drei der beliebtesten Edelpilzsorten Deutschlands zu züchten: Austernpilze, Kräuterseitlinge und Shiitake-Pilze. Die Zucht erfolgt auf Substratblöcken, die aus biologischen Materialien wie Stroh und Sägespänen bestehen und den strengen Bio-Standards entsprechen.

Die Wahl, Pilze zu produzieren, war nicht nur eine Entscheidung gegen die Schweinehaltung, sondern auch eine Anpassung an aktuelle Markttrends. Pilze gelten als gesundes Superfood, reich an Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen. Insbesondere der Shiitake-Pilz ist für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt, einschließlich der Fähigkeit, Cholesterin- und Blutdruckwerte zu senken.

Nach der werden die Substratblöcke nicht entsorgt, sondern als organischer auf den Feldern verteilt, was die des Betriebs unterstreicht. Zudem verarbeitet Diana Rein die Pilze weiter. Sie trocknet Überschüsse, um sie als Trockenpilze oder Pilzpulver zu verkaufen, und kreiert Produkte wie Pesto, vegane Pilz-Bolognese und diverse Brotaufstriche.

Der Vertrieb der Pilzprodukte erfolgt direkt ab Hof, auf lokalen Märkten und über regionale Geschäfte. Die Bezahlung im Hofladen basiert auf Vertrauen – ein Konzept, das laut Diana Rein gut funktioniert. Die positive Resonanz der Kunden bestärkt die Familie in ihrer Entscheidung: „Bis jetzt wird das wunderbar angenommen. Die Leute sind sehr dankbar, dass es regionale Edelpilze gibt.“

Der Wandel von der Schweinezucht zur Pilzproduktion zeigt, wie durch Kreativität und Mut zur Veränderung nachhaltig erfolgreich sein können. Die Familie Rein hat bewiesen, dass mit der richtigen Idee und dem Willen zur Anpassung auch in traditionellen Branchen neue Wege erfolgreich beschritten werden können.