Wenn Angebote für Schwefeldünger verlockend niedrig erscheinen, ist es ratsam, mit Bedacht zu handeln. Es ist jetzt essenziell für Landwirte, die Produktdeklaration sorgfältig zu überprüfen.
„Die Angabe einer ungewöhnlich hohen Schwefelmenge sollte Sie nicht verwirren“, empfiehlt Christian Oberhausen vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz (DLR) in der Eifel.
Angaben zu Schwefelgehalten, die zuvor nicht erwähnt wurden, können ein Produkt günstiger erscheinen lassen, als es möglicherweise ist. agrarheute erklärt, wie Sie den Bedarf an Schwefeldioxid in elementaren Schwefel für Ihre Düngebedarfsermittlung umrechnen können. Die Vergleichbarkeit verschiedener Schwefeldünger wird durch Täuschungen erschwert Bisher wurden die in Mineraldüngern enthaltenen Schwefelmengen in der Regel als elementarer Schwefel (S) ausgewiesen. Es ist jedoch auch möglich, diese als Schwefeltrioxid (SO3), das sogenannte Anhydrid der Schwefelsäure, zu deklarieren.
Viele Unternehmen wechseln bereits zu dieser Art der Angabe, so der Berater vom DLR in der Eifel. Diese Täuschung macht es Landwirten nicht gerade leichter, verschiedene Schwefeldünger miteinander zu vergleichen. Es wird auch schwieriger, die Ausbringungsmenge für eine bedarfsgerechte Düngung zu bestimmen.
Da die Bedarfswerte der Kulturen in der Regel in Elementform angegeben werden, steht dies im Gegensatz zur zunehmend verbreiteten Deklaration als Schwefeltrioxid. Für die Düngebedarfsermittlung ist es daher erforderlich, den als SO3 deklarierten Schwefel in die Elementform umzurechnen.
Die Prozentangaben der einzelnen Nährstoffe eines Düngers beziehen sich auf Gewichtsanteile. Der in Schwefeltrioxid gebundene Sauerstoff beeinflusst zwar das Elementargewicht, trägt aber nicht zur Deckung des Schwefelbedarfs bei. Das Elementargewicht des SO3-Moleküls ist um das 2,5-fache höher als das des S-Atoms.
Daraus ergibt sich für die Umrechnung von Schwefel zu Schwefeltrioxid der Faktor 2,5. Für eine korrekte Düngebedarfsermittlung bedeutet dies, dass der Schwefel in einem Dünger wie Nitrosulf, der 22,5 Prozent SO3 enthält, nur zu 9 Prozent angerechnet werden kann.
Hier einige Beispiele für einen Schwefelbedarf von 20 kg/ha (jeweils mit Düngernamen: S-Gehalt, SO3-Gehalt und Düngeempfehlung):
- Ammonsulfatsalpeter (ASS): 13 % – 32,5 % – 154 kg/ha,
- Schwefelsaures Ammoniak (SSA): 24 % – 60 % – 83 kg/ha,
- Nitrosulf: 9 % – 22,5 % – 222 kg/ha.
Es ist wichtig, sich nicht durch die meist höheren SO3-Werte bei mit Schwefel beworbenen Düngemitteln täuschen zu lassen.
Basierend auf Informationen des DLR.