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Wolfsangriffe auf Nutztiere in einem Jahr um 40 Prozent gestiegen

Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema (DBBW) verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Wolfsübergriffe auf in Deutschland. Im letzten Jahr wurden 887 bestätigte Angriffe registriert, was einer Zunahme von fast 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ebenso stieg die Zahl der durch getöteten, verletzten oder vermissten Tiere um 40 Prozent von 2.067 im Jahr 2018 auf 2.894 im Jahr 2019.

Diese Entwicklung wirft Fragen bezüglich der Populationsgröße und des Verhaltens der Wölfe auf. Aktuell ist noch unklar, ob die Zunahme der Übergriffe auf eine gestiegene Wolfspopulation oder auf eine abnehmende Scheu der Tiere zurückzuführen ist. Die abschließenden Ergebnisse der Bestandsentwicklung für das Monitoringjahr 2019/2020 stehen noch aus. Im Auswertungszeitraum 2018/2019 wurden in Deutschland 145 Wolfsterritorien erfasst, bestehend aus 105 Rudeln, 29 Paaren und 11 Einzeltieren.

Die Situation stellt insbesondere für eine wachsende Herausforderung dar. Vor allem Schafe werden zunehmend Opfer von Wolfsangriffen. So stieg die Zahl der betroffenen Schafe von 1.656 im Jahr 2018 auf 2.476 im Jahr 2019, was einem Anstieg um 50 Prozent entspricht. Aber auch größere Tiere wie Pferde sind vermehrt betroffen; die Zahl der verletzten oder getöteten Pferde erhöhte sich von fünf im Jahr 2018 auf elf im Jahr 2019.

Es gibt zunehmend Berichte, dass Wolfsrudel und -paare lernen, auch größere Tiere wie Rinder und Pferde erfolgreich zu jagen. Diese Entwicklung beschränkt sich nicht mehr nur auf junge oder isoliert gehaltene Tiere.

Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands (DBV), kritisiert die Reaktionen auf diese Entwicklungen: „Es ist nicht akzeptabel, dass diese vorhersehbare Entwicklung von Seiten des Naturschutzes mit Achselzucken hingenommen wird.“ Er fordert einen Beginn der „ernsthaften Bestandsregulierung“ der Wölfe. Zudem bemängelt Krüsken den jüngsten Schadensbericht des DBBW, der die für die Übergriffe in unangemessener Weise den Weidetierhaltern zuschreibt und deren Schutzbemühungen als unzureichend darstellt. „Hier werden Ursache und Wirkung verdreht. In der Praxis sehen wir einen Wettlauf zwischen Wölfen und Schutzmaßnahmen“, so Krüsken.