Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ein neues, ambitioniertes Landwirtschaftsprogramm ins Leben gerufen, das mit einem Volumen von 3 Milliarden Euro von 2025 bis 2027 das bisher größte ihrer Art darstellt. Ziel dieses „Paneuropäischen Landwirtschaftsprogramms“ ist es, den Landwirten in der EU den Zugang zu kostengünstigen Krediten zu ermöglichen, die insbesondere nachhaltige Projekte unterstützen sollen.
Das Programm soll vor allem jungen Landwirten zugutekommen und Investitionen fördern, die sowohl die Geschlechtergerechtigkeit stärken als auch ökologisch nachhaltig sind. Ein zentraler Aspekt des Programms ist die Unterstützung von Projekten, die zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen, die Biodiversität fördern und die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft unterstützen.
Nadia Calviño, Präsidentin der EIB, wird voraussichtlich weitere Einzelheiten zu diesem Programm auf den Agri Food Days in Brüssel vorstellen. Die EIB kooperiert dabei in der Regel mit Geschäfts- und Förderbanken der EU-Mitgliedsstaaten, um die Darlehen zu vergeben. Landwirte können diese vergünstigten Kredite bei lokalen Banken beantragen, um förderfähige Projekte zu finanzieren.
Dieses Landwirtschaftsprogramm ist Teil der Umsetzung der Empfehlungen des Abschlussberichts zum Strategischen Dialog über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). Unter anderem wurde die Einrichtung eines speziellen Kreditprogramms für den Agrar- und Ernährungssektor sowie eines befristeten „Fonds für einen gerechten Übergang in der Agrar- und Ernährungswirtschaft (Agrifood Just Transition Fund – AJTF)“ neben dem EU-Agrarhaushalt vorgeschlagen.
Mit dieser Initiative will die Europäische Investitionsbank eine Finanzierungslücke in der Landwirtschaft adressieren. Der europäische Dachverband der Junglandwirte (CEJA) hat das Programm begrüßt. Der stellvertretende Präsident des CEJA, Rudolfs Pulkstenis, betonte die Bedeutung des Zugangs zu Finanzmitteln als eines der Hauptanliegen junger Landwirte, die in der Branche Fuß fassen oder expandieren wollen. Pulkstenis bezifferte die Finanzierungslücke in der europäischen Landwirtschaft auf insgesamt 62 Milliarden Euro, wovon allein 22 Milliarden Euro auf junge Landwirte entfallen. Das neue EIB-Programm sei ein bedeutender Schritt, um diese Lücke zu schließen.