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Baywa AG in der Krise: Ist der Konzern noch zu retten?

Die AG, Deutschlands führender Agrar- und Baustoffhändler, durchlebt die größte Krise ihrer hundertjährigen Geschichte. Angesichts einer bedrohlich angespannten Finanzsituation hat das Unternehmen Mitte Juli ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben. Solch ein Gutachten ist üblicherweise erforderlich, wenn Kreditgeber befürchten, dass ein Unternehmen zahlungsunfähig werden oder in Überschuldung geraten könnte. Ein positives Ergebnis des Gutachtens ist entscheidend dafür, ob die Baywa weiterhin finanzielle Unterstützung von den Banken erhält.

Was führte zu dieser prekären Lage bei einem Unternehmen, das sich seit seiner Gründung vor 100 Jahren zu einem bedeutenden globalen Konzern entwickelt hat? Unter der Führung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Klaus Josef Lutz, der von 2008 bis 2023 amtierte, hat die Baywa durch zahlreiche internationale Zukäufe massiv expandiert. Diese Akquisitionen wurden weitgehend durch Fremdkapital finanziert, was zu einer erheblichen Schuldenlast führte. Die dadurch entstehenden hohen Zinsbelastungen haben nun einen spürbaren Einfluss auf die Gewinnsituation des Konzerns. Zusätzlich traten Probleme in der Sparte für auf, unter anderem bedingt durch Preisstürze bei Solarmodulen und Verluste durch Naturkatastrophen.

Die Hauptaktionäre der Baywa, basierend in Bayern und , haben sich fest vorgenommen, den verschuldeten Konzern zu retten. Zu diesem Zweck wurde eine Finanzspritze in Höhe von 400 Millionen Euro beschlossen, die sowohl von den Banken als auch von den Eigentümern bereitgestellt werden soll. Derzeit wird auch überlegt, ob eine an der Tochtergesellschaft Baywa r.e. verkauft werden soll, obwohl die aktuellen Bedingungen für einen Verkauf nicht attraktiv sind.

Die Entscheidung über die Zukunft der Baywa hängt nun vom Ausgang des Sanierungsgutachtens ab, das bis Mitte September erwartet wird. Es wird entscheidend sein, ob die Baywa in der Lage sein wird, ihre internationalen Geschäftsteile zu behalten oder ob sie sich auf ihre Kernkompetenzen als nationaler Agrar- und Baustoffhändler zurückziehen muss.

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