Die BayWa AG zeigt sich mit den Ergebnissen der diesjährigen Getreide- und Ölsaaternte zufrieden. Trotz der Herausforderungen, die die schlechteste Weizenernte seit mehr als zwei Jahrzehnten mit sich brachte, hat das Unternehmen eine zufriedenstellende Bilanz gezogen. Die erfasste Tonnage erreichte etwa 84 Prozent der im Vorfeld reduzierten Erwartungen. „Angesichts der wetterbedingten Ernterückgänge ist dies ein solides Ergebnis“, erklärte das Unternehmen am 29. August. Mit den erfassten Mengen kann die BayWa AG ihren Versorgungsauftrag für Mühlen sowie die Futter- und Lebensmittelindustrie vollständig erfüllen.
Jörg-Simon Immerz, Chief Trading Officer der BayWa AG, betonte die Zuverlässigkeit des Unternehmens in finanzieller Hinsicht: „Jeder Landwirt, der seine Ernte bei uns angeliefert hat, erhält sein Geld. Die Zahlungen aus unserem Vorvertragsgeschäft und den freien Erntemengen sind fest eingeplant.“
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage deutet jedoch auf eine gewisse Verunsicherung unter den Landwirten hin. Nachdem Mitte Juli finanzielle Engpässe beim BayWa-Konzern öffentlich wurden, zeigten sich viele Landwirte in Süddeutschland besorgt über die Sicherheit ihrer Zahlungen. Laut einer Blitzumfrage auf agrarheute.com gaben 30 Prozent der 3.000 Befragten an, sich zusätzliche Sicherheiten einholen zu wollen (7%) oder ihre Lieferungen an die BayWa zu reduzieren (23%). Dennoch vertrauten 35 Prozent darauf, dass ihre Genossenschaft zahlungsfähig bleibt.
Die BayWa AG betreibt etwa 125 Erfassungsstandorte in Süddeutschland und ist damit der größte Ankäufer von Getreide und Ölsaaten in der Region. „Wir sind mit den Erfassungsmengen dieses Jahres trotz einiger Abstriche im Vergleich zum Vorjahr zufrieden. Derzeit liegen wir nur leicht hinter dem erwarteten Ergebnis zurück, mit 84 Prozent der basierend auf den Vorjahren geplanten Mengen“, fasste Immerz zusammen.
Die Abweichungen sind größtenteils auf ertragsbedingte Ernteausfälle in den betroffenen Regionen zurückzuführen, was keinen grundlegenden Vertrauensverlust der Landwirte in die BayWa AG als verlässlichen Partner bei der Ernteannahme widerspiegelt. In einigen Produkten konnte in Franken sogar eine höhere Menge als im Vorjahr erfasst werden, besonders beim Raps konnte die BayWa die Erfassungsmenge des Vorjahres halten. In einigen Teilen Württembergs und bei der Tochtergesellschaft BayWa Agrarhandel GmbH im Osten Deutschlands waren jedoch größere Einbußen zu verzeichnen, die auf eine Kombination aus enttäuschenden Erträgen und zurückhaltendem Verhalten der Landwirte zurückzuführen sind.