Die BayWa AG hat die Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des Jahres veröffentlicht, die eine deutliche Zunahme der finanziellen Herausforderungen für den Konzern zeigen. Der Nettoverlust belief sich auf 641 Millionen Euro, ein mehr als sechsfacher Anstieg im Vergleich zum Gesamtjahr 2023. Die Aktien des Unternehmens reagierten mit weiteren Verlusten, fielen um bis zu 3% auf 8,01 Euro und erreichten damit den niedrigsten Stand seit 2003. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt jetzt nur noch bei 300 Millionen Euro.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurde ein Umsatz von 16 Milliarden Euro erzielt, ein Rückgang von 18,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag ohne Berücksichtigung von Wertminderungen bei minus 77,6 Millionen Euro, verglichen mit einem positiven EBIT von 214,6 Millionen Euro im Vorjahr. Nach Einbeziehung der Wertminderungen fiel das Konzern-EBIT auf minus 299,8 Millionen Euro.
Die Geschäftsentwicklung im Bereich Regenerative Energien belastete das Konzern-EBIT besonders stark. Der Handel mit Photovoltaikkomponenten litt unter erheblichen Überkapazitäten und Preisverfall. Projektverzögerungen und geringere Einnahmen im Energiehandel, bedingt durch gesunkene Strompreise, verschärften die Lage. Auch das Agrarsegment blieb hinter den Erwartungen zurück. Mit einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis von 16,4 Millionen Euro konnte es nicht an die Vorjahresergebnisse anknüpfen. Die negative Entwicklung wurde durch widrige Witterungsbedingungen und eine unterdurchschnittliche Getreideernte in Deutschland weiter verschärft.
Das Bausegment litt weiterhin unter der Krise am Wohnungsmarkt. Mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro wurde ein negatives operatives EBIT von minus 8,2 Millionen Euro verzeichnet, nach einem positiven EBIT von 5,8 Millionen Euro im Vorjahr.
Im Techniksegment jedoch konnte BayWa eine positive Entwicklung verzeichnen. Der Umsatz stieg auf 1,8 Milliarden Euro und das operative EBIT auf 68 Millionen Euro. Dies war teilweise auf einen hohen Auftragsbestand zum Jahresende 2023 zurückzuführen, der größtenteils im ersten Halbjahr abgearbeitet wurde, sowie auf staatliche Investitionsanreize.
Das internationale Agrarhandelssegment Cefetra Group verzeichnete bei einem Umsatz von 3,6 Milliarden Euro ein überdurchschnittliches operatives Ergebnis von 33,4 Millionen Euro. Das Segment Global Produce erholte sich deutlich, unterstützt durch günstige Apfelpreise auf beiden Hemisphären.