Die Bayerischen Staatsforsten haben im Geschäftsjahr 2024, das vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 dauerte, trotz schwieriger Umstände wie einer hohen Zahl an Schadholz und einer schwächelnden Baukonjunktur eine positive Bilanz gezogen. Dies wurde auf der Bilanzpressekonferenz in München bekanntgegeben. Der Zustand des Waldschutzes hat sich im Laufe des Jahres merklich verbessert, und auch der Bereich der erneuerbaren Energien zeigt positive Entwicklungen.
„Trotz der Herausforderungen, insbesondere durch den Borkenkäfer, haben wir ein beachtliches Ergebnis erzielt“, erläuterte Staatsminister Hubert Aiwanger, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten ist. „Durch frühzeitiges Eingreifen und eine strikte Null-Toleranz-Politik gegenüber dem Borkenkäfer konnten wir einem massenhaften Befall entgegenwirken und somit das Absterben vieler Wälder verhindern.“
Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten, berichtete, dass das Jahr 2023 das wärmste seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen war, was zu einem Rekordanfall von Borkenkäferholz führte. Zudem sorgten Sturm- und Schneeschäden für zusätzliches Schadholz. „Wir haben bewusst nicht das gesamte Schadholz sofort vermarktet, um Preisverfälle zu vermeiden. Stattdessen nutzten wir unsere Lagerkapazitäten, um das Holz schrittweise zu angemessenen Preisen zu verkaufen“, erklärte Neumeyer.
Die Folgen des Klimawandels trafen die Bayerischen Staatsforsten besonders stark. „Im letzten Sommer erreichte die Borkenkäferaktivität ein nie dagewesenes Niveau“, sagte Rudolf Plochmann, weiterer Vorstand der Bayerischen Staatsforsten. Insbesondere der Frankenwald war stark betroffen, aber durch gezielte Maßnahmen im Herbst und Winter sowie durch die feuchte und kühle Witterung konnte die Situation stabilisiert werden.
Die Investitionen in die Bekämpfung des Klimawandels und in die Zukunft des Waldes sind gestiegen. „Allein für die Bekämpfung des Borkenkäfers und die Prophylaxe wurden etwa 31,2 Millionen Euro ausgegeben, während für Pflanzungen und Saaten, die zu einem zukunftsfähigen Mischwald führen sollen, insgesamt rund 19,5 Millionen Euro investiert wurden“, führte Plochmann aus.
Die finanzielle Lage der Bayerischen Staatsforsten ist stabil. Im Geschäftsjahr 2024 wurde ein Umsatz von 465,4 Millionen Euro erzielt, wobei der Holzumsatz mit 403 Millionen Euro den größten Anteil ausmachte. Trotz der schwierigen Umstände konnte ein Jahresüberschuss von 20,2 Millionen Euro verbucht werden. „Dies zeigt, dass wir auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich wirtschaften können“, resümierte Manfred Kröninger, Vorstand der Bayerischen Staatsforsten.