Die deutsche Landwirtschaft steht dieses Jahr erneut vor einer ernsthaften Bedrohung durch mehrere Tierseuchen, die voraussichtlich erhebliche finanzielle Schäden verursachen werden. Die R+V Versicherung hebt hervor, dass insbesondere die Blauzungenkrankheit sich unter den aktuellen feucht-warmen Klimabedingungen stark ausbreitet.
Die Blauzungenkrankheit, die Rinder, Schafe und Ziegen betrifft, wird durch Stechmücken übertragen und hat sich in diesem Jahr besonders rasch verbreitet. Carsten Reimer, Agrarexperte bei der R+V Versicherung, berichtet von täglichen neuen Schadenmeldungen und vergleicht die aktuelle Lage mit dem großen Seuchenausbruch von 2007/2008. Die günstigen Witterungsbedingungen fördern die Aktivität der Überträger, was die Situation verschärft.
Neben der Blauzungenkrankheit macht auch die Afrikanische Schweinepest (ASP) den Landwirten zu schaffen, die sich in Regionen wie Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg weiter ausbreitet. Die Versicherung warnt davor, dass die Seuche möglicherweise weitere Gebiete erreichen könnte. Während betroffene Betriebe staatliche Ausgleichszahlungen erhalten, erleiden andere Schweinehalter im Sperrgebiet erhebliche finanzielle Einbußen, da die Erlöse für Schlachttiere stark zurückgehen. Eine entsprechende Versicherung kann in diesen Fällen eine wichtige finanzielle Absicherung bieten.
Die Vogelgrippe verursacht derzeit weniger Schäden als in den Vorjahren, dennoch wurden seit Oktober 2020 kontinuierlich Fälle gemeldet, die insgesamt zu Millionenschäden führten. Für die kommende Saison 2023/2024 erwartet die R+V Versicherung erneut signifikante Schäden durch die Vogelgrippe, da sie voraussichtlich auch diesen Herbst wieder auftreten wird.