Anzeige
 

FrieslandCampina lockt neue Milcherzeuger ohne Aufnahmegebühr

In Deutschland verzeichnet eine der führenden Molkereigenossenschaften, FrieslandCampina, einen spürbaren Rückgang der . Um dem entgegenzuwirken und die Milchversorgung sicherzustellen, hat die Genossenschaft beschlossen, die Aufnahmegebühr für neue Mitglieder abzuschaffen und Erleichterungen für Hofnachfolger sowie Wachstumsbetriebe zu bieten.

Die Zeiten der Überproduktion in der , symbolisiert durch „Milchseen“ und „Butterberge“, sind vorbei. ist mittlerweile ein knappes Gut in Europa, was sich nicht zuletzt durch stabil hohe Milchauszahlungspreise zeigt. , die ihre Molkerei wechseln wollen, finden heute deutlich bessere Konditionen vor als noch vor einigen Jahren.

FrieslandCampina reagiert auf diese Entwicklung mit einer Offensive zur Mitgliedergewinnung. Der Mitgliederrat hat Änderungen der Regeln für die Mitgliederbindung und die genossenschaftliche gebilligt, die es neuen und wachsenden Betrieben erleichtern sollen, Teil der Genossenschaft zu werden. Allein im Jahr 2023 hat FrieslandCampina einen Rückgang der genossenschaftlichen Milcherzeuger um 5 Prozent auf 9.417 Betriebe erlebt, während die verarbeitete Milchmenge um fast 700 Millionen Kilogramm sank.

Um attraktiv für neue und bestehende Milcherzeuger zu bleiben, hebt die Molkerei die Aufnahmegebühr auf. Diese war zusammen mit dem Kauf von Milchzertifikaten zuvor oft eine finanzielle Hürde für potenzielle neue Mitglieder. Die Änderung gilt rückwirkend ab dem 9. Juni 2022 bis zum 1. Juli 2026.

Darüber hinaus führt FrieslandCampina ab nächstem Jahr einen gestaffelten Zuschlag für Betriebe ein, die mehr als 1,5 Millionen Kilogramm Milch jährlich liefern. Für jede über diese Menge hinausgehende Milch erhalten die Betriebe einen zusätzlichen Zuschlag von 50 Cent pro 100 Kilogramm.

Die Genossenschaft verlängert zudem eine Regelung, die es Milchviehbetrieben ermöglicht, ihre Anlieferungsmengen einfacher zu erhöhen. Betriebe, die ihre Liefermenge innerhalb eines Jahres um mehr als 10 Prozent steigern wollen, profitieren von einer vereinfachten Regelung zum Erwerb zusätzlicher Milchzertifikate, die nun bis Ende 2027 verlängert wird.

Für Hofnachfolger bietet die Genossenschaft ab Januar 2025 zinslose Stundungen bei der Finanzierung von Milchzertifikaten an, mit der Option, die Rückzahlung über acht Jahre linear oder über sechs Jahre mit zwei tilgungsfreien Jahren zu strecken. Zusätzlich erleichtert FrieslandCampina die Bedingungen für bereits verschobene Zahlungen für Milchzertifikate und wandelt feste Mitgliederobligationen in frei handelbare um, um deren Liquidität zu verbessern.

Laut Vorstand Nils den Besten schaffen diese umfassenden Maßnahmen neue Chancen für junge und etablierte Milcherzeuger sowie für Hofnachfolger und Betriebe mit Wachstumsplänen.

Weitere Wirtschaftsnachrichten

BayWa-Konzern: Umsatzrückgang um 9,2 %, Schulden um 500 Mio. € verringert

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 hat der BayWa-Konzern einen Umsatz von 4,7 Milliarden Euro erzielt. Damit liegt das Ergebnis um 9,2...

Was Landwirte bei Mängeln an Neumaschinen wissen sollten

Beim Kauf neuer Landtechnik wie Traktoren oder Erntemaschinen tauchen hin und wieder Mängel auf, die Fragen nach den eigenen Rechten aufwerfen. Für...

RVZ hält brisantes Gutachten geheim: Betrug bei Schlachtbullen

Die Diskussionen um die fehlerhafte Deklaration von Schlachtbullen durch die Raiffeisen Viehzentrale (RVZ) reißen auch Wochen nach Bekanntwerden der Vorfälle nicht ab....

John Deere plant 20 Milliarden US-Dollar Investition in USA

Der Landtechnikhersteller John Deere hat umfangreiche Investitionen in seine Produktionsstandorte in den Vereinigten Staaten angekündigt. Über einen Zeitraum von zehn Jahren sollen...

RVZ schließt Untersuchung zu manipulierten Rinderpapieren ab

Die Raiffeisen Viehzentrale GmbH (RVZ) hat die Aufarbeitung der Manipulationsvorwürfe im Zusammenhang mit falschen Angaben zur Haltungsform bei Schlachtrindern abgeschlossen. Eine durch...